News Logo
ABO

Deutsche Behörden lassen gefälschte Investmentseiten sperren

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
2 min
++ ARCHIVBILD ++ Betrugs-Websites in Deutschland beschlagnahmt
©APA, dpa, Leonie Asendorpf
In Deutschland haben Ermittlungsbehörden und die Finanzaufsicht BaFin Internet-Anlagebetrügern aus Osteuropa das Handwerk gelegt und mehr als 1.400 gefälschte Webauftritte gesperrt. Über die Seiten wurden die Nutzer auf betrügerische Online-Plattformen geleitet und zu angeblichen Wertpapier-Investments verleitet, teilten die Behörden am Montag mit. Auf den Seiten sehen die Nutzer nun stattdessen einen Hinweis der Behörden, dass es sich um kriminelle Inhalte handle.

von

"Durch die Maßnahmen wurden die kriminellen Akteure erheblich geschwächt, indem ihre technische Infrastruktur gezielt außer Kraft gesetzt wurde", erklärten die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe, das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die Betrugsmasche ist als "Cyber-Trading-Betrug" bekannt.

Die Kunden werden dabei über die Internet-Seiten und sogenannte "Brokern" aus Call-Centern im Ausland dazu verleitet, teilweise hohe Summen auf den Handelsplattformen in unterschiedlichste Wertpapiere zu investieren. "Tatsächlich werden die eingezahlten Gelder zu keinem Zeitpunkt einer Kapitalanlage zugeführt", warnten die Behörden. Die Handelsplattform existiere ebensowenig wie das angebliche Kundenkonto. Viele Geschädigte bemerkten über Monate nicht, dass sie betrogen wurden. An der "Operation Herakles", die die Masche stoppen soll, waren auch Europol und bulgarische Strafverfolgungsbehörden beteiligt.

"Die Beschlagnahme der Websites verdeutlicht das riesige Ausmaß des Betrugs über Online-Handelsplattformen", sagte die bei der BaFin für Handel und Geldwäsche zuständige Exekutivdirektorin Birgit Rodolphe. "Die Täter (...) verwenden Künstliche Intelligenz, um illegale Websites wie am Fließband herzustellen und mit ihnen Anleger in die Falle zu locken." Derartige Seiten würden millionenfach geklickt. Allein seit der Beschlagnahme vor zehn Tagen hätten 866.000 Nutzer versucht, sie aufzurufen. Bei einer ersten Aktion im Juni waren bereits 800 Domains gesperrt worden, die seither mehr als 20 Millionen Mal aufgerufen wurden. Die BaFin veröffentlicht regelmäßig Warnungen vor betrügerischen Anbietern.

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER