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"Verwandtschaft" wichtiger Tierhaar-Allergien besser geklärt

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Katze leckt ihr Fell
©Georgia Institute of Technology, Atlanta, CANDLER HOBBS, APA
Menschen, die auf Katzen mit allergischen Anfällen reagieren, leiden darunter oft auch bei Kontakt mit Hunden und/oder Pferden. Die Ursache dafür haben jetzt Wissenschafter der Universität Graz und von anderen Forschungsinstitutionen besser dargestellt: Das Katzen-Hauptallergen (Fel d 4) besitzt Anteile, welche Immunglobulin E ganz ähnlich binden wie Antigene von Hunden oder Pferden.

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"Eine allergische Sensibilisierung gegen Katzen und andere Haustiere ist eine Hauptursache für Asthma und allergische Rhinitis bei mehr als 200 Millionen Menschen weltweit. Fel d 4 ist, gemessen an der Häufigkeit der IgE-Erkennung (Erkennen durch Immunglobulin E im Blut; Anm.), den allergenspezifischen IgE-Spiegeln und der allergenen Aktivität, ein Hauptallergen der Hauskatze ()", schrieben jetzt Nikolina Todorovic vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Universität Graz und ihre Co-Autoren in der Fachzeitschrift "Allergy" (doi: 10.1111/all.70146). Bei Katzen wurden bisher vor allem acht potenzielle Allergene identifiziert. Sie finden sich zum Beispiel in Haaren, Urin und Speichel.

Fel d 4 von Katzen sei als Allergen, das eben Asthmaanfälle, "Heuschnupfen" und Ähnliches auslösen kann, sehr ähnlich dem Hundeallergen Can f 6 und einem der wichtigen Allergenen der Pferde (Equ c 1). Die Beschwerden werden ausgelöst, wenn dafür spezifisches Immunglobulin E im Blut das Allergen erkennt und einerseits an ihm, andererseits aber auch an Immunzellen (Mastzellen) bindet. Dann zerfallen die Mastzellen und setzen Histamin und andere Immunbotenstoffe frei. Sie verursachen die Symptome. "Daher trägt die IgE-Kreuzreaktivität mit diesen Allergenen zur Polysensibilisierung und zu allergischen Reaktionen bei Kontakt mit verschiedenen Tieren bei", schrieben die Wissenschafter.

Für ein besseres Verständnis dieser Abläufe stellten die Experten deshalb Fel d 4-Allergene in genetisch veränderten E. Coli-Bakterien und in Säugetierzellen her. Dann wurde die 3D-Gestalt der produzierten Allergene mittels Röntgen-Kristallanalyse bestimmt. Die kreuzreaktiven Eigenschaften und die Immunreaktivität wurde unter Verwendung von Blutseren von Patienten mit solchen Tierhaar-Allergien untersucht. Das Ergebnis: An einem Ende von der Fel d 4-Allergene der Katzen befinden sich kurze Abschnitte (Epitope), die auch für die Kreuzreaktionen von Katzenallergikern verantwortlich sind, die auch auf Kontakt mit Hunden und/oder Pferden mit Symptomen reagieren.

"Die Aufdeckung der IgE-Bindungsstellen von Fel d 4 und kreuzreaktiven Allergenen trägt zur zukünftigen rationalen Entwicklung aktiver und passiver allergenspezifischer Behandlungsformen bei", erhoffen sich die Wissenschafter. Gedacht wird dabei vor allem an "Allergie-Impfungen".

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