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Die Kosten für die Schulassistenz sind in der Steiermark von 2024/25 bis zum aktuellen Schuljahr massiv gestiegen: Von rund 34 auf 48,5 Millionen Euro, wie die Kommunikation Land Steiermark mitteilte. Doch wie Eltern in den vergangenen Monaten immer wieder beklagten, bleibt die Unterstützung oftmals unter dem Bedarf des Notwendigen.
Die Landesregierung hat im März eine Evaluierung der Schulassistenz unter Beiziehung externer Experten in Auftrag gegeben und die Abteilung 6 des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung mit Vorschlägen zur Novellierung der Durchführungsverordnung sowie zum Steirischen Schulassistenzgesetz beauftragt. Ziel war es, im Schulalltag des Assistenzpersonals mehr Klarheit zu schaffen und sicherzustellen, dass jedes Kind, das eine Schulassistenz benötigt, diese auch bekommt.
Die laufende Evaluierung an den Schulstandorten habe gezeigt, "dass Schulassistenz als Laiendienst zum einen teilweise nicht adäquat eingesetzt wurde und zum anderen die erforderliche Unterstützung nicht geben kann, weil es vielmehr fachlich pädagogische und/oder andere Unterstützungsressourcen brauchen würde", fasste die zuständige Abteilungsleiterin, Alexandra Nagl, zusammen. Daher soll es bei den Änderungen im Rahmen der Durchführungsverordnung um eine Konkretisierung im Hinblick auf die tatsächlichen Aufgabenbereiche, welche von einer Schulassistenz übernommen werden dürfen, gehen. Die konkreten Inhalte dieser Überarbeitung lägen bereits vor und sollen noch in den kommenden Tagen in die Begutachtung gehen.
Wie Bildungslandesrat Stefan Hermann (FPÖ) ankündigte, sollen durch Adaptierungen im Lehrstellenplan mit Jänner auch zusätzliche Pädagogen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen eingesetzt werden. Es handle sich dabei um eine Sofortmaßnahme, die insgesamt einer Stärkung des pädagogischen Personals im Gegenwert von einer Million Euro entspreche.
Die Kosten für die Schulassistenz haben das Land und die Gemeinden im Verhältnis von 60 zu 40 Prozent zu tragen. Daher sollen zusätzlich die steirischen Gemeinden finanziell entlastet werden: Künftig sollen die Kommunen einen Kostenersatz für den administrativen Aufwand zur Abwicklung der Schulassistenz bekommen. "In den kommenden Jahren werden jährlich 500.000 Euro bereitgestellt, um den Gemeinden den für sie entstehenden administrativen Aufwand abzufedern", so ÖVP-Klubobmann Lukas Schnitzer.
"Dass die Landesregierung nach Monaten der Kritik und vieler Rückmeldungen aus den Schulen nun zusätzliche Mittel und Adaptierungen ankündigt, ist ein erstes Signal", begrüßten die Grünen die Ankündigung. Entscheidend werde sein "dass die Unterstützung rasch und tatsächlich in den Klassenzimmern ankommt." Auch die KPÖ begrüßte in einem Statement die zusätzlichen Mittel für die Schulassistenz, die Ankündigungen seien "ein Erfolg für all jene Menschen, die nicht lockergelassen und lautstark auf die Probleme in der Schulassistenz hingewiesen" hätten. NEOS-Landtagsabgeordnete Bettina Schoeller mahnte "ein Modell, das sich auf die Bedürfnisse der Kinder fokussiert, nicht auf Schulstandorte", ein. Und SPÖ-Bildungssprecherin Chiara Glawogger erkannte in den angekündigten Maßnahmen lediglich "Tropfen auf dem heißen Stein", notwendig sei "ein nachhaltig finanziertes Gesamtkonzept für alle Unterstützungssysteme".
THEMENBILD - Eine Schülerin einer Integrationsklasse einer Offenen Volksschule (OVS) beim Unterrichtet am Dienstag 16. Mai 2017 in Wien.






