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"Rückkehr der Götter": Etruskische Bronzestatuen in Aquileia

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San Casciano dei Bagni: Ort der Entdeckungen
©AFP, APA, ANDREAS SOLARO
Der spektakulärste archäologische Fund der letzten Jahre in Italien ist jetzt der Öffentlichkeit in Kärntens Nachbarregion Friaul zugänglich: Im archäologischen Museum der Stadt Aquileia ist seit dem heutigen Donnerstag die außergewöhnliche Sammlung altrömischer und etruskischer Votivstatuen aus Bronze zu bewundern, die 2022 im toskanischen Kurort San Casciano dei Bagni entdeckt wurde.

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"Die Rückkehr der Götter" heißt die Schau, die bis zum 8. März 2026 besichtigt werden kann und bereits in Neapel, Rom und Berlin zu sehen war. Insgesamt 24 Bronzestatuen aus der Zeit zwischen dem zweiten Jahrhundert vor und dem ersten Jahrhundert nach Christus sind ausgestellt. Fünf von ihnen sind fast einen Meter hoch, eine verkörpert Hygieia, die Göttin der Gesundheit und Tochter des Asklepios mit einer Schlange um den Arm, es folgen Apollon, der Erfinder der Heilkunst, und andere Gottheiten, Matronen, Feldherren und Kinder.

Lokale Handwerker haben höchstwahrscheinlich diese Statuen angefertigt. Sie wurden in einem Heiligtum mit sprudelndem Becken, abfallenden Terrassen, Brunnen und Altären in San Casciano entdeckt, das mindestens auf das dritte Jahrhundert vor Christus zurückzuführen ist und bis zum fünften Jahrhundert nach Christus in Betrieb war. Die Inschriften, die die unzähligen Votivgaben aufweisen, sind in zwei Sprachen, etruskisch und lateinisch, verfasst und stammen von wohlhabenden Familien der Region.

Alle Skulpturen sind von großer Kunstfertigkeit und in gutem Zustand - das Thermalwasser und der Schlamm haben sie ausgezeichnet konserviert. Die archäologische Entdeckung übertrifft alle Erwartungen. Die Überreste der etruskischen Thermen wurden in der Gemeinde von San Casciano mit circa 1.600 Einwohnern entdeckt, die auch heute noch für ihre Thermalbäder bekannt ist. Die Gemeinde hat die Thermalbäder restauriert, die die toskanische Medici-Herrscherfamilie im 16. Jahrhundert bereits besuchte. In der Ortschaft soll in einem Palast aus dem 16. Jahrhundert ein Museum für die Bronzestatuen entstehen.

Die 181 vor Christus gegründete Stadt Aquileia war eine bedeutende Handelsmetropole im Römischen Reich. Sie war Ausgangs-bzw. Endpunkt der Bernsteinstraße, einer der bedeutendsten antiken Adriahäfen und eines der wichtigsten Zentren des frühen Christentums. Seit mehr als 150 Jahren forschen österreichische Archäologen in Aquileia. Im Zuge der Ausgrabungen wurden dort mehrere frühchristliche Kirchen und Gräberfelder entdeckt.

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