von
Für OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher ist diese Tendenz kein Problem, solange die Qualitätssicherung passt. Man müsse allerdings darauf achten, geeignete Personen auszuwählen und sie durch Fort- und Weiterbildung und Unterstützung gut beim Einstieg in den Unterrichtsalltag begleiten. "Ich glaube die Erstausbildung wird oft überschätzt", sagte er am Rande einer Präsentation der Studienergebnisse am Montagabend in Wien. "Die Vorteile von Quereinsteigern überwiegen." In England etwa würden sich die Schulen mittlerweile bei der Auswahl der Lehrer am liebsten für Quereinsteiger entscheiden.
Im Volksschulbereich sei der Quereinstieg zwar schwieriger, weil es mehr pädagogisches- und weniger Expertenwissen brauche, so Schleicher. "Trotzdem gibt es viele Menschen, die hier als Quereinsteiger sehr erfolgreich sind." In Österreich ist der Quereinstieg derzeit nur in der Sekundarstufe möglich. Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) plant allerdings eine Ausweitung auf die Volksschulen, seit diesem Schuljahr läuft dazu ein Pilotprojekt in Wien.
Handlungsbedarf sieht Schleicher insgesamt bei der Unterstützung von Junglehrern, waren doch unter jenen Pädagoginnen und Pädagogen, die im Schuljahr 2022/23 gekündigt haben, besonders mehr als die Hälfte (Volksschule) bzw. fast zwei Drittel (Sekundarstufe) erst weniger als fünf Jahre im Beruf. Offenbar gebe es noch zu wenig Unterstützung, um die Neuzugänge nach ihrer Hochschulausbildung, die ja doch oft weit weg sei von der Praxis, gut in den Schulalltag einzuführen.
Unterdessen lassen die Pensionierungswelle und mehr Lehrernachwuchs Österreichs Lehrerschaft wieder jünger werden. Zwischen 2013 und 2023 ist sowohl in den Volksschulen als auch in der Sekundarstufe (v.a. Mittelschule, AHS, BMHS) der Anteil der Lehrerinnen und Lehrer unter 30 angewachsen (von 12 auf 19 bzw. von 7 auf 13 Prozent). Gleichzeitig gibt es mittlerweile weniger Lehrpersonal über 49 Jahre (Volksschule: Rückgang von 37 auf 33 Prozent, Sekundarstufe: von 46 auf 40 Prozent).
ARCHIV - 19.10.2012, Hamburg: Eine Schülerin einer zweiten Klasse schreibt in einer Schule das ABC an die Tafel. Grundschüler in Nordrhein-Westfalen sollen besser Rechtschreibung lernen. Künftig sollen sie einen Pflichtwortschatz von 533 Wörtern mit allen Besonderheiten der deutschen Rechtschreibung beherrschen. Das sieht eine neue Handreichung für Lehrer und Lehrerinnen ab dem Schuljahr 2019/20 vor, wie Schulministerin Gebauer (FDP) am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Foto: Daniel Reinhardt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++.
Alter und Ausbildung, ÖSterreich und OECD-Schnitt, Quelle: OECD/Education at a Glance;.Die Auslieferung der APA-Grafiken als Embed-Code ist ausschließlich Kunden mit einer gültigen Vereinbarung für Grafik-Pauschalierung vorbehalten. Dabei inkludiert sind automatisierte Schrift- und Farbanpassungen an die jeweilige CI. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Grafik-Team unter grafik@apa.at. GRAFIK 1145-25, 88 x 108 mm