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Neuer Wirkstoff tötet Malaria-Parasiten direkt in Mücken

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Der Wirkstoff könnte künftig auf Moskitonetze aufgetragen werden
©AFP, APA, ANTHONY WALLACE
Mit einem neuen Wirkstoff wollen Forschende Malaria-Parasiten direkt in Mücken töten. Ein Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung hat eine neue chemische Verbindung entdeckt, die Mücken malariafrei macht. Diese könnte künftig auf Moskitonetze aufgetragen werden. Das zeigte das Forschungsteam in einer am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie.

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In Tests tötete der Wirkstoff 100 Prozent der in Mücken vorhandenen Malaria-Parasiten innerhalb von sechs Minuten, nachdem die Mücken mit einem damit behandelten Mückennetz in Berührung kamen. In den vergangenen Jahren sei der Rückgang der Malaria-Todesfälle ins Stocken geraten, schrieben die Forscherinnen und Forscher in der Studie. Ein wesentlicher Grund dafür sei, dass immer mehr der Malaria-übertragenden Anopheles-Mücken gegen die bisher verwendeten Insektizide resistent werden. Daher seien alternative Strategien zur Bekämpfung der Krankheit dringend erforderlich.

In ihrer Studie verfolgten die Forschenden einen sogenannten antimikrobiellen Ansatz. Anstatt die Mücke zu töten, zielt dieser auf den Parasiten Plasmodium falciparum selbst ab. Dieser ist für 90 Prozent der menschlichen Malariafälle verantwortlich.

Das Forschungsteam identifizierte Abschnitte im Genom des Parasiten, die sich als Ziel für ein Antimalariamittel eignen. Anschließend testeten sie zahlreiche chemische Verbindungen auf ihre Wirksamkeit.

Das wirksamste der von den Forschenden getesteten Mittel eliminierte nicht nur sämtliche Parasiten in der Mücke in kurzer Zeit, sondern wirkte auch lange. In den Versuchen zeigte sich, dass die Wirkung der behandelten Netze über ein Jahr lang anhielt. Außerdem wirkte es auch bei Mücken, die gegen Insektizide resistent sind.

Eine Kombination aus der Bekämpfung des Erregers und der Mücken könnte laut den Forschenden besonders wirksam im Kampf gegen Malaria sein. Aus der Schweiz war das Genfer "Medicines for Malaria Venture" an der Studie beteiligt.

SEOUL: FOTO: APA/APA/AFP/ANTHONY WALLACE

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