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Der Anstieg bei den Bewerbungen wurde dabei in Wien und Linz registriert - in der Bundeshauptstadt haben sich heuer 7.729 Personen (2024: 7.384) für den Aufnahmetest angemeldet, in der oberösterreichischen Landeshauptstadt rund 2.084 (2024: 1.975). In Innsbruck (3.238) und Graz (2.617) blieben die Zahlen praktisch konstant. In Wien sind insgesamt 772 Plätze zu vergeben, in Innsbruck 420, in Graz 388 und in Linz 320.
Der Rekordwert an Anmeldungen wurde im Jahr 2021 verzeichnet: Damals bewarben sich sogar rund 17.800 für einen Studienplatz. 2022 waren es 15.800, 2023 15.400 und im Vorjahr 15.200. Erfahrungsgemäß erscheinen jeweils rund 80 Prozent der Angemeldeten auch tatsächlich zur achtstündigen schriftlichen Prüfung.
Rechnerisch kommen in Wien auf einen Studienplatz rund zehn Bewerber, in Innsbruck rund acht, in Graz und Linz jeweils rund sieben. Mindestens 95 Prozent der Studienplätze in der Humanmedizin sind aber EU-Bürgerinnen und -Bürgern und 75 Prozent der Plätze Studienwerberinnen und -werbern mit einem österreichischen Maturazeugnis vorbehalten. Für die Zahnmedizin existiert keine solche Quote.
Beim Aufnahmetest werden dann vor allem Wissen aus medizinrelevanten Fächern (v.a. Biologie, Chemie, Physik, Mathematik) und kognitive Fähigkeiten (u.a. Merkfähigkeit, Implikationen erkennen) abgefragt. Zehn Prozent des Testergebnisses hängen vom Testteil Textverständnis ab, weitere zehn Prozent vom Teil Emotionen erkennen und soziales Entscheiden. Für den Antritt beim Test ist die Matura noch nicht Voraussetzung - das Maturazeugnis muss erst im Rahmen der Zulassung vorgelegt werden.
Erneut sind bis zu 85 der 1.900 Studienplätze für Aufgaben im öffentlichen Interesse für Bundesländer (59), die Österreichische Gesundheitskasse (13), das Innenministerium (3) und das Verteidigungsministerium (10) reserviert. Wer sich dafür bewerben wollte, musste einerseits an der regulären Anmeldung teilnehmen und sich bei der jeweiligen Institution für eine bestimmte Zeit verpflichten, eine gewisse Leistung zu erbringen, etwa als Kassen-, Spitals-, Militär- oder Amtsarzt.
Dafür reicht beim Test eine geringere Punktezahl. Die Bewerber müssen sich nicht unbedingt unter den besten Kandidaten der jeweiligen Uni platzieren, sondern "nur" eine Leistung von 75 Prozent des Ergebnisses aller angetretenen Bewerber erreichen (und unter den besten Bewerbern innerhalb des jeweiligen Kontingents der gewidmeten Studienplätze sein). Im Vorjahr wurden dabei nicht alle gewidmeten Plätze ausgenutzt - teils erreichten die Kandidaten dafür nicht die nötige Punktezahl, teils waren sie "zu gut" und qualifizierten sich für einen regulären Studienplatz. In diesen Fällen wurden die Plätze dann mit den nächstbesten Testteilnehmern aufgefüllt.
Diskutiert werden dürfte erneut die Zahl der Studienplätze: Die SPÖ hat sich in der Vergangenheit wiederholt für eine Verdopplung ausgesprochen. Derzeit läuft noch ein von früheren Regierungen initiiertes Ausbauprogramm auf 2.000 Plätze bis 2028, daneben gibt es auch an Privatunis immer mehr Plätze. Im aktuellen Regierungsprogramm ist nur vage davon die Rede, "ausreichend" Plätze zur Verfügung zu stellen, dazu soll es eine Bedarfserhebung geben. Änderungen könnte es auch beim Medizin-Aufnahmeverfahren geben - etwa indem fachliche Kompetenzen angerechnet werden.