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Die Folgen der Insuffizienz sind laut Aussendung Atemnot, Herzschwäche und langfristige Organschäden. Für viele Betroffene sei ein chirurgischer Ersatz nicht möglich, etwa bei hohem Alter, mehreren Voroperationen oder schweren Begleiterkrankungen. Reparative Verfahren wie das Mitralklappen-Clipping reichen bei komplexen Defekten oft nicht aus. Der katheterbasierte Ersatz schließe diese therapeutische Lücke, hieß es.
Der Eingriff erfolgte nur wenige Wochen nach der europäischen Zulassung. Wien gehöre zu den wenigen internationalen Zentren mit Erfahrung in dieser Methode, betonte Christian Hengstenberg, Leiter der Klinischen Abteilung für Kardiologie. Der kathetergestützte Mitralklappenersatz erfolgt in zwei Schritten: Zuerst wird ein spezielles "Docking-System" in der erkrankten Klappe verankert. Es dient als stabile Basis für die spätere Prothese. Danach wird die neue Herzklappe über einen Katheter transfemoral eingeführt und präzise positioniert, hieß es in der Aussendung.
Bei beiden Patienten in Wien lag eine komplexe medizinische Ausgangslage vor, ein chirurgischer Eingriff sei in diesen Situationen nicht durchführbar gewesen. Der Zugang erfolgte über die Leiste. Beide Patienten erholten sich rasch und konnten wenige Tage nach dem Eingriff in stabilem Zustand entlassen werden, berichteten die medizinischen Einrichtungen. "Diese Methode stellt einen Meilenstein für Patientinnen und Patienten mit schwerer Mitralklappeninsuffizienz dar, für die etablierte Verfahren keine Lösung mehr bieten. Die minimal-invasive Strategie schafft neue Chancen für eine besonders vulnerable Patientengruppe", betont Philipp Bartko von der Klinischen Abteilung für Kardiologie von AKH Wien und MedUni Wien.
SALZBURG - ÖSTERREICH: FOTO: APA/BARBARA GINDL