Ein Team um Forscherinnen und Forscher von der Universität Lemberg (Ukraine) und vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg (NÖ) hat im Rahmen einer Studie versucht, den Einfluss des Menschen auf die Erdsysteme neu zu fassen. In ihrem Ansatz rechneten sie das menschliche Wirken - im Sinne der Energie-Freisetzung durch unser Handeln - in Maße für Stress, Belastung oder Druck um und schätzten die dadurch angestoßenen Veränderungen ab. Im Zentrum der Überlegungen steht die jährliche zusätzliche Energie, die der Mensch der Erde zuführt.
von
Auf den gesamten Planeten umgelegt, mag diese alljährlich zwar gering erscheinen, sie könne Erdsysteme aber außer Tritt bringen, so das Team in einer IIASA-Aussendung. Und das könnte bereits früher passiert sein, als vielfach angenommen: Denn in Bezug auf das Kohlenstoffsystem des Planeten kommen die Wissenschafter zu dem Schluss, dass der anhaltende Stress vielleicht schon zwischen 1925 und 1945 eine Wende eingeleitet hat. Das sei "unerwartet", so IIASA-Forscher Matthias Jonas. Möglicherweise haben "sich Landflächen und Ozeane der Erde bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von ihren gewohnten Mustern entfernt" und funktionieren nicht mehr wie einst.