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Auftraggeber und Wettersatelliten-Betreiber Eumetsat sprach von einem "bemerkenswert aufregenden Moment". Der Flugkörper sei ein "Meisterwerk europäischer Technologie" - ein Teil davon stammt aus Österreich. Wie die europäische Raumfahrtbehörde Esa mitteilte, verlief der Start erfolgreich.
Metop-SGA1 ist der erste einer neuen Generation von Wettersatelliten. Insgesamt 17 Länder und 110 Unternehmen haben mitgearbeitet, darunter auch die Wiener Weltraumfirma Beyond Gravity. Sie steuerte die Thermalisolation der Sonde bei, die rund siebeneinhalb Jahre Daten liefern soll. Außerdem zeichnet der Raumfahrtzulieferer für die Elektronik eines der zentralen Wetterdateninstrumente des Satelliten verantwortlich.
Laut Eumetsat soll der neue Satellit nicht nur mehr Daten liefern, sondern auch häufiger. Bei METImage verspricht man sich durch eine deutlich höhere Auflösung etwa sehr viel präzisere Informationen bei der Beobachtung von Wolken, Wasserdampf und Eisdecken. Die genaueren Daten zu Wolken sollen auch dabei helfen, Gewitterwolken zu erkennen.
Der neue Satellit soll laut Esa sowohl die sehr kurzfristige Wettervorhersage als auch die Vorhersage für bis zu zwölf Tage verbessern. Schon die erste Generation Metop-Satelliten hatte die Fehlerquote in der Wettervorhersage laut Eumetsat erheblich gesenkt.
Bis Metop-SGA1 die ersten Daten liefert, dürfte es aber noch eine Weile dauern. Rund ein Jahr ist dafür vorgesehen, den Flugkörper richtig einzustellen, die Instrumente aufeinander abzustimmen und den Satelliten operationell werden zu lassen. Insgesamt 7,5 Jahre soll er im Einsatz sein.
Erst vor wenigen Wochen war ein weiterer europäischer Wettersatellit ins All geflogen, der die Vorhersage verbessern soll - besonders mit Blick auf Extremwetterereignisse wie Sturzfluten und Wirbelstürme: MTG-S1. Die MTG-Satelliten sind geostationär. Das bedeutet, dass sie sich von der Erde aus gesehen immer am gleichen Punkt über dem Äquator befinden. Und das in enormer Höhe: MTG-S1 fliegt in etwa 36.000 Kilometern Höhe.
Die Metop-SGA1 hingegen ist viel näher an der Erde. Auf der polaren Umlaufbahn sieht er auch die wichtigen Polregionen, was für geostationäre Satelliten schwierig ist. Während die MTG-Reihe nur einen Ausschnitt der Erde abbildet, schaut sich Metop-SGA1 bei seinem Flug um die Erde den gesamten Planeten an.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/P. Carril/ESA