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"Wetten, dass..?" hatte wie gewohnt um 20.15 Uhr begonnen und war schon seit Tagen das Medien- und Gesprächsthema Nummer 1. "Viele hatten gewettet, er kommt nicht. Ich kann Ihnen sagen, er ist da", steigerte Gottschalk gleich zu Beginn der Show die Spannung bei den 1.500 Gästen in der Halle. Um 21.20 Uhr kam Jackson dann das erste Mal auf die Bühne und spulte eine Choreografie ab zur "Dangerous"-Version seines damals neuen Albums "History".
Legendär wurde dann aber Auftritt Nr. 2. Jackson riss sich beim "Earth Song" sein Shirt unter dem weißen Hemd auf und sprang auf einen Hubwagen, der ihn hoch in die Halle hob. Windmaschine und Kunstnebel ließen das Spektakel überirdisch erscheinen. Der Auftakt des Songs hatte inszenatorisch etwas von einem Außerirdischen: Eine Weltkugel schwebte per Computeranimation ins TV-Bild, Jackson erschien erst so im Bild, als sei er gar nicht in der Halle in Duisburg. Großes Kreischen. Und dann war er leibhaftig da, sang die pathetische Hymne samt Gospelchor.
Das Interview danach mit Thomas Gottschalk fiel dürftig aus. Eigentlich sagte Michael Jackson nur: "I love you all." Frage des Moderators: "Do you like it in Germany?" - Antwort: "I love it!" Und der Weltstar verschwand. Gottschalk - damals 45 Jahre alt - versuchte wieder Ruhe in die Rhein-Ruhr-Halle zu bekommen, mit einem Satz, der in heutigen Streamingzeiten überholt scheint: "Ihr könnt am Montag noch mal zu Hause angucken, dann wird's wiederholt."





