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Filmfestival Kitzbühel als Brücke zwischen Kunst und Kommerz

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Die "Romy" ist 2025 in das Filmfestival Kitzbühel eingebettet
©MARTIN FICHTER-WÖSS, APA, THEMENBILD
Das in der kommenden Woche vom 25. bis 30. November stattfindende Filmfestival Kitzbühel will noch breitenwirksamer werden. Gelingen soll das etwa durch einen Brückenschlag zwischen "kunstvollen und innovativen" sowie "kommerziellen und breitenwirksamen" Filmen, sagte Festivaldirektor Markus Mörth zur APA. Auch die erstmalige Einbettung des TV- und Filmpreises "Romy" in das Festival sei ein wichtiger Schlüssel, um das Festival noch publikumswirksamer aufzustellen.

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Die Kooperation von "Kurier"-"Romy" - die live im ORF übertragene Gala geht am 28. November auf Schloss Kaps über die Bühne - und dem Filmfestival Kitzbühel stünde jedenfalls "im Mittelpunkt der heurigen Ausgabe", strich Mörth heraus, der letztes Jahr das Festival-Zepter als Direktor in die Hand nahm. Für das Filmfestival veränderte sich dadurch auch der Termin, findet man aufgrund dieser Zusammenarbeit in der heuer schon 13. Auflage doch erstmals im November anstelle wie bisher im August. Dadurch könne das Filmfestival auch das "Winter-Season-Opening" in Kitzbühel und Gäste mitnehmen, die wegen der Weihnachtsmärkte in der Stadt seien.

Diese "Romy-, Filmfestival- und Winter-Symbiose" führt jedenfalls zu einem mittelschweren Promiauflauf in der Gamsstadt im Tiroler Unterland. In erster Linie natürlich aufgrund der Romy-Gala, bei der Showtitan Thomas Gottschalk die erste Swarovski-Kristallromy entgegennehmen wird.

Abseits des Promitrubels bekenne sich das Filmfestival Kitzbühel aber nach wie vor zu seinen über die Jahre aufgebauten und gewachsenen "Kernkompetenzen", versicherte Mörth. "Wir setzen stark auf Nachwuchsförderung, wollen ein wichtiger Branchentreff für den DACH-Raum sein und Qualitätskino zeigen", führte der Festivaldirektor aus. Diesbezüglich müsse "kommerzielles Filmschaffen" und "Innovation und Qualität" nicht unbedingt ein Widerspruch sein, betonte er. Auch "junges Kino" werde in Kitzbühel weiterhin ganz groß geschrieben.

Eine weitere Sache zeichne das Filmfestival aus: "Der amikale Umgang untereinander und miteinander." Hier in Kitzbühel könne man niederschwellig "Regisseure und Schauspieler treffen" und einfach "ins Gespräch kommen". "Kino auf Augenhöhe", sei das Credo des Festivals.

Im Zentrum des Festivalgeschehens steht aber eigentlich - ganz unabhängig von Bemühungen um Zielgruppenerweiterungen oder der "Romy"-Einbettung - der Wettbewerb um die begehrten "Gams"-Trophäen. Sechs Spielfilme, sechs Dokumentarfilme und 24 Kurzfilme rittern in den jeweiligen Kategorien um den Sieg und eben um die "Gams". In jeder Kategorie werden entsprechende, renommierte Jurymitglieder darüber entscheiden, wem diese zusteht. Im Rennen beispielsweise: "A Letter to David" des israelischen Regisseurs Tom Shoval im Bereich Dokumentarfilm sowie die Musikerkomödie "Better Day" von Mads Erichsens im Bereich Spielfilm.

Zudem wird auch - jenseits des Wettbewerbs - eine breite Palette an populären "Publikumsfilmen" aufgeboten: Der bereits angelaufene Weihnachtsfilm "Aufputzt is'" von Claudia Jüptner-Jonstorff etwa, in dem Kabarettist Gery Seidl als Bauleiter Andi in seiner ersten Kinohauptrolle zu sehen ist. Außerdem kündigte man eine "Weltpremiere" an: Am Donnerstag, dem 27. November, wird "Trainhopper" von Tristan Bouan gezeigt. Außerdem haben sich Pizzera und Jaus mit Silvia Schneider angekündigt, die der Präsentation ihre Films "Neo Nuggets" (seit Oktober im Kino, Anm.) beiwohnen werden. Gezeigt wird außerdem die preisgekrönte Satire "Triangle of Sadness" von Ruben Östlund oder auch "Das Kanu des Manitu" von Michael "Bully" Herbig, der in Deutschland an der Fünf Millionen-Besucher-Marke kratzt und in Österreich bereits bei weit über 800.000 Besuchern rangiert. Herbig wird auch persönlich anwesend sein.

Neben diesen Publikumsfilmen und dem Wettbewerb gibt es auch Panels - heuer beispielsweise zum Thema Künstlicher Intelligenz in Film und Medien sowie der Frage, ob unabhängige Produzenten in einer Filmbranche eine aussterbende Spezies seien. Zudem wartet man mit einer "Drehbuchklausur" für den Nachwuchs unter fachkundiger Leitung auf.

Neben dem Zeigen von mehr oder weniger niederschwelligen Wettbewerbs- und Publikumsfilmen und sonstigen Programmpunkten wird 2025 auch mit einer weiteren, bereits etablierten Festivaltradition nicht gebrochen: Nämlich mit der Vergabe des Ehrenpreises, der seit 2017 vergeben wird. Dieses Mal geht er an die deutsche Schauspiellegende Iris Berben, die für ihre "künstlerische Exzellenz und Engagements für gesellschaftliche und politische Themen" gewürdigt wird. Berben reiht sich als Trägerin des Ehrenpreises in ein illustre Riege bestehend aus Philipp Hochmair (2024), Aglaia Szyszkowitz (2023), Heiner Lauterbach (2022), Felix Mitterer (2021), Veronica Ferres (2020), Helmut Berger (2019), Marie Bäumer (2018) und Joseph Vilsmaier (2017) ein.

(S E R V I C E - www.ffkb.at/)

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