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Das Wokeness-Dilemma: Ausgrenzung statt Achtsamkeit?

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©Getty Images / Richard Drury

Wer woke ist, dem geht es in der Theorie darum, dass jeder Mensch so leben kann, wie er oder sie das möchte. Umso befremdlicher ist es, wenn gerade im Namen dieser Haltung Personen gecancelt und gegen ganze Gruppen mobil gemacht wird. Ist hier etwas gekippt? News sah sich das am Beispiel von zwei aktuellen Diskursen näher an.

„Ein Fernsehstudio, fünf Männer sitzen verkabelt um einen halbrunden Tisch, hellgraues Mobiliar, dahinter ein Bildschirm, auf rot-blauem Untergrund der Titel der Übertragung: ‚Sondersendung zu den aktuellen Vorfällen‘.“ So beginnt der Text „#Sie und die Weltverschwörung“ der österreichischen Schriftstellerin Gertraud Klemm, in Auftrag gegeben für die feministische Anthologie „Das Pen!smuseum“ im Leykam Verlag mit Erscheinungstermin am 2. September.

Klemm wird von der Literaturkritik als feministische Autorin eingeordnet. In ihren Werken befasst sie sich mit patriarchalen Strukturen, mit Rollenbildern und der Ungleichheit der Geschlechter. Doch als dieses Frühjahr bekannt wird, dass auch ein Beitrag Klemms in der Anthologie erscheinen wird, werden auf Social Media im Standard erschienene Gastkommentare herausgekramt.

Feindbild Feministin

Darin schrieb Klemm unter anderem: „Ich bin jetzt eine FLINTA*. Gefragt hat mich zwar niemand. Aber das F im Kürzel steht für ‚Frau‘ und meint mich eh mit; ich kann mich also nicht beschweren. Für alle außerhalb der Blase: Es heißt jetzt FLINTA*. ‚Frau‘ ist zum Problem geworden. Wer ‚Frau‘ sagt, um die ganz normale, nicht auszurottende Geschlechterungerechtigkeit zu verbalisieren, ist transfeindlich und am Binären festhaltend.“

Genau das wird Klemm schließlich vorgeworfen: Sie sei transfeindlich. Und eine TERF. Diese Abkürzung steht für „trans-exkludierende radikale Feministin“. FLINTA* wiederum ist das Akronym für „Frauen, Lesben, Inter, Nicht-binäre, Trans und Agender-Personen“.

Der Verlag entscheidet, Klemms Text nicht zu publizieren. Kurzerhand springt der Falter ein – und veröffentlicht die kurze Erzählung in Dramolett-Form. Nach Lektüre des Beitrags ist zumindest eines klar: Was man dem Text nicht vorwerfen kann, ist nicht feministisch zu sein. Verhandelt wird in dem TV-Studio, dass Frauen sich auf allen Ebenen verweigern: Sie erscheinen nicht zur Arbeit, sie werden nicht mehr schwanger, sie fahren den Konsum herunter – und das weltweit.

Ich bin jetzt eine FLINTA*. Gefragt hat mich zwar niemand. Aber das F im Kürzel steht für ‚Frau‘ und meint mich eh mit; ich kann mich also nicht beschweren

Gertraud Klemm
*** EXKLUSIV *** - Interview mit der österreichischen Schriftstellerin Gertraud Klemm im Liechtensteinpark am 23.02.2023 in Wien anlässlich des Weltfrauentages am 8. März und zum Thema Feminismus. - 20230223_PD30382

Gertraud Klemm

 © Gerhard Deutsch / KURIER / picturedesk.com

Wie kann ein solcher Text in einer feministischen Anthologie fehl am Platz sein?

Oder ist die Kritik an Klemm berechtigt? Ist die Kritik „woke“ – und wenn ja, ist etwas aus dem Ruder gelaufen, wenn auch aus progressiven Kreisen angemerkt wird, dass dieses Canceln von Klemms Beitrag nicht nachvollziehbar ist? So schrieb etwa die Schriftstellerin Lydia Mischkulnig auf ihrer Facebook-Seite: „Die Verlagsstrategie der Unterwerfung an eine Netz-Bubble, Schriftsteller*innen aus monatelang vorbereiteten Anthologien hinauszulizitieren, um der Befindlichkeit von ein paar Poster*innen zu dienen, und seien es viele, ist falsch und hat einen totalitären Anstrich.“

Die Geschichte von „woke“

Der Begriff „woke“ tauchte zum ersten Mal in den 1930er-Jahren in den USA auf, erläutert Brigitte Buchhammer vom Institut für Philosophie an der Universität Linz. Der Blues- und Folkmusiker Huddie Ledbetter (Künstlername: Lead Belly) warnte Schwarze mit den Worten „stay woke“ (sei wachsam) vor rassistischen Übergriffen im Süden der USA im Zusammenhang mit den „Scottsboro Boys“-Prozessen. Neun afroamerikanischen Jugendlichen wurde dabei fälschlicherweise vorgeworfen, zwei weiße Frauen vergewaltigt zu haben. Die Urteile – darunter auch Todesurteile – fielen rasch und ohne nennenswerte Verteidigung. „Woke“ zu sein, bezog sich daher zunächst nur auf rassistische Unterdrückung. In den 1960er-Jahren tauchte der Begriff auch immer wieder in der Bürgerrechts- und Black-Power-Bewegung auf.

Ein Revival erlebte die Wokeness ab den 2000er-Jahren – nun wurde der Begriff von der Hip-Hop- und Popkultur aufgegriffen. So heißt es im Refrain des Songs „Master Teacher“ der US-Sängerin Erykah Badu aus dem Jahr 2008 „I stay woke“. Mit den Protesten von Ferguson 2014 – Auslöser war die Erschießung des unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown durch einen weißen Polizisten – wurde „stay woke“ zu einem Slogan für Aktivismus gegen Polizeigewalt. In der zweiten Hälfte der 2010er-Jahre wurde „woke sein“ dann zunehmend als Synonym für politisches Bewusstsein in vielen Fragen verwendet: für das Aufzeigen von Rassismus und Sexismus ebenso wie für Queer-Feindlichkeit oder Ungleichheit. „Im Grund geht es um den Respekt vor den Menschenrechten“, sagt Buchhammer. „Oder um es mit Kant und seinem kategorischen Imperativ zu formulieren: Menschen in ihrer Menschenwürde zu respektieren.“

Wokeness und Feminismus

Wie passt dieser prononciert achtsame Umgang allerdings mit dem zusammen, was nun Gertraud Klemm widerfahren ist? Ist ihr Dringen darauf, sich selbst als Frau zu bezeichnen und nicht als FLINTA*, tatsächlich transfeindlich?

Die Argumente in diesem Diskurs lauten seitens jener, die hier Transfeindlichkeit orten: Geschlecht sei sozial konstruiert und nicht nur biologisch, es stünde also niemand Außenstehendem an, zu definieren, wer eine Frau sei und wer nicht. Transfrauen seien zudem stark Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt, es sei daher wichtig, für sie Frauenräume zu öffnen. Feminismus bedeute hier auch, sich solidarisch zu zeigen.

Buchhammer verfolgt hier einen anderen Ansatz: „Wir haben unterschiedliche Körper“, betont sie. Was zu kritisieren sei, sei die symbolische Ordnung der Geschlechter, „aber bitte nicht unsere Leiblichkeit“. Als Feministin der Generation 60+ sieht sie allerdings auch einen Generationenkonflikt: Aus dem Konzept des Sex und Gender – also der „körperlichen Ausstattung“ eines Menschen und der Geschlechtsidentität – sei Sex quasi gestrichen worden. Nun sei nur mehr das gefühlte Geschlecht ausschlaggebend.

Gleichzeitig führe das aber dazu, dass sich Diskurse verschieben. Feminismus bedeute ja vor allem, Schieflagen aufzuzeigen: von der ungleichen Verteilung der Care-Arbeit über den Gender Pay Gap bis hin zu Gewalt gegen Frauen. „Wie kann ich all das problematisieren, wenn ich den Begriff Frau nicht mehr verwenden darf?“

Die Gefahr von Stereotypen

Der Sprachwissenschafter Martin Reisigl von der Uni Wien plädiert für eine differenzierte Sicht. „Eine problematische Gleichmacherei sehe ich dort, wo es unerwünscht ist, Unterschiede innerhalb von bestimmten sozialen Gruppen zu benennen, darunter auch innerhalb der durchaus heterogenen Gruppe von Frauen, von Männern und von non-binären Menschen.“

Denn: Sprachliche Homogenisierung fördere insgesamt die Tendenz zu Stereotypisierung, „die dann wiederum Vorurteile zu schüren hilft. Wir sollten Menschen immer auch als Individuen benennen und nicht nur einseitig als Angehörige bestimmter Gruppen“.

Der Streit macht ratlos

Hannes Sulzenbacher ist Co-Leiter des Qwien – Zentrum für queere Geschichte, das kürzlich neue Räume in Wien-Margareten bezog. Angesprochen auf die aktuelle Feminismus- und Transfeindlichkeitsdebatte meint Sulzenbacher: „Ja, ich kann nachvollziehen, wenn Menschen fragen: Warum gehen die Achtsamen da nun aufeinander los?“ Aber: Die Aussagen Klemms würden „von empfindlichen Gruppen“ als transfeindlich gelesen. „Ich persönlich würde es nicht so lesen. Ich würde mir denken, man muss ja auch einer Frau zugestehen, dass sie sich als Frau definiert.“

Er meint aber auch: Linke Bewegungen seien seit Jahrzehnten mit Zersplitterungen konfrontiert. Das sei auch nötig, um Positionen zu verhandeln. Andererseits verliere man damit an gemein­samer Kraft – und spiele jenen in die Hände, die Wokeness als negativen Kampfbegriff einsetzen. Sulzenbacher nennt hier die extreme Rechte, aber auch rechte Volksparteien und Tech-Milliardäre. Prominenter Vertreter dieser Haltung ist US-Präsident Donald Trump, aber auch FPÖ-Chef Herbert Kickl. Ein „Nein zu Zensur, Woke- und Gender-Diktaten“ formulierte Letzterer zu Beginn der schließlich gescheiterten Regierungsverhandlungen mit der ÖVP Anfang 2025. Womit ein weiteres Reizthema der Anti-Woke-Riege benannt ist: das Gendern.

Ja, ich kann nachvollziehen, wenn Menschen fragen: Warum gehen die Achtsamen da nun aufeinander los?

Hannes Sulzenbacher
WIEN, OESTERREICH - 25. MAI: Leiter der Wettbewerbs-Jury Hannes Sulzenbacher bei der Praesentation des Siegerentwurfs fuer das Denkmal fuer die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit im Resselpark am 25. Mai 2022 in Wien, Oesterreich.220525

Hannes Sulzenbacher

 © Barbara Loschan / SEPA.Media / picturedesk.com

Gendern ist nur der Anfang

Die Diffamierung eines demokratischen Sprachgebrauchs ziele auch insgesamt auf eine Schwächung oder Zerstörung der Demokratie ab, betont Sulzenbacher. Dort wo das Gendern zurückgefahren werde, gehe das auch mit der Beschneidung von Minderheiten- und Frauenrechten einher. „Das sieht man derzeit in den USA.“

Antisemitismus vs. Wokeness

Es gibt allerdings Entwicklungen im Namen der Wokeness, die ratlos machen und nichts mit der Diskurs- und Bedeutungsumkehr durch rechte und konservative Kräfte zu tun haben. Besonders sichtbar wird das beim Thema Israel. In seinem Buch „After woke“ nennt der deutsche Autor Jens Balzer den Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 einen „Zivilisationsbruch“, auch insofern, als mit diesem Tag gerade unter vielen zuvor besonders Achtsamen die Empathielosigkeit mit den jüdischen Opfern so greifbar geworden sei. Hier habe „die woke Linke einen moralischen Bankrott erlitten“, Antisemitismus habe sich seinen Weg gebahnt. Balzer unterstreicht gleichzeitig die Wichtigkeit der grundsätzlichen Ziele von Wokeness wie die Emanzipation von Frauen, von queeren, trans und nicht binären Menschen.

Am Jüdischen Museum Wien (JMW) wird derzeit an der Ausstellung „Schwarze Juden, Weiße Juden? Über Hautfarben und Vorurteile“ gewerkt, die ab der zweiten Oktober-Hälfte zu sehen sein wird. Darin wird auch thematisiert werden, wie es zum Vorwurf kam, Juden und Jüdinnen seien „Super Whites“. Konzipiert wurde die Schau von einem Team rund um Hannes Sulzenbacher, der auch Chefkurator des Jüdischen Museums ist.

Schwarze Juden, weiße Juden?

In diesen „Super Whites“-Diskurs fließen auch massiv Elemente postkolonialer Theorien ein, betont die Sprachwissenschafterin Ruth Wodak von der Uni Wien. Alle weißen Menschen seien demnach mächtig, privilegiert, alle nichtweißen Menschen unterdrückt. Differenzierungen gebe es nicht, damit werde eine Stereotypenbildung forciert. „So wird auch die Geschichte des Antisemitismus ausgeblendet, die Schoah als Verbrechen Weißer an Weißen definiert.“ Es gebe also ausschließlich „böse Weiße“ und „gute Andersfarbige“. Dabei handle es sich um „ein gefährliches, rassistisches Weltbild, das ausschließlich auf der biologistischen Wahrnehmung der Hautfarbe von Menschen beruht“.

So wird auch die Geschichte des Antisemitismus ausgeblendet, die Schoah als Verbrechen Weißer an Weißen definiert

Ruth Wodak
BILD zu OTS - Ruth Wodak, Preisträgerin des Paul-Watzlawick-Ehrenrings 2022 der Ärztekammer für Wien *** Die Nutzung des Bildes für redaktionelle Zwecke ist kostenlos. Weitergehende Nutzung bedarf der Zustimmung des Aussenders. *** - 20220323_PD1694

Ruth Wodak

 © Privat / OTS

In der Geschichte wurden Juden und Jüdinnen lange als nicht weiß betrachtet, so die Direktorin des Jüdischen Museums, Barbara Staudinger. Im Mittelalter galten sie als „schwarz“, ab dem 19. Jahrhundert als „orientalisch“, im Nationalsozialismus schließlich als „minderwertige Rasse“. Die Ausstellung soll zeigen, dass die Debatte um Hautfarben von Juden und Jüdinnen zwar ein Konstrukt ist, dieses jedoch reale Auswirkungen hat. Der „Super Whites“-Diskurs, der seit dem 7. Oktober zwar noch an Breitenwirkung zugenommen hat, habe allerdings schon lange davor begonnen, betont Staudinger.

Juden im Black Movement

Sulzenbacher nennt als Ausgangspunkt das Auseinanderdriften der Bürgerrechtsbewegung in den USA. Im Black Movement der 1960er-Jahre hätten Juden und Jüdinnen noch eine große Rolle gespielt. „Da waren sie more than allies, man hat sich als gemeinsam für eine bessere Welt kämpfende Community verstanden.“ Dann sei es aber zu sozialen Verschiebungen gekommen. Während Juden sich schon etwas Wohlstand erarbeitet hätten, sei es zu einem starken Zuzug sehr armer Schwarzer genau in die Gebiete in US-Großstädten, allen voran in New York, gekommen, aus denen Juden wegzogen, wo sie aber Häuser, die sie inzwischen besaßen, vermieteten. „Die jüdischen Hausbesitzer wurden von den schwarzen Neuankömm­lingen als Ausbeuter wahrgenommen, gleichzeitig hat sich das Black Move­ment zusehends radikalisiert und sich in eine separatistische Richtung entwickelt. Juden wurden aus der schwarzen Bürgerrechtsbewegung hinausmanövriert.“

Wir sind nicht in einem Kriegsgebiet. Wir können über den Krieg in Gaza sprechen und auch darüber streiten. Nur bitte, lasst uns am Ende des Tages herausgehen und sagen, wir sind froh, dass wir im Frieden leben

Barbara Staudinger
ABD0005_20221005 - WIEN - ÖSTERREICH: Die Direktorin des Jüdischen Museums Barbara Staudinger während eines Interviews mit der APA (Austria Presse Agentur) am Freitag, 30. September 2022, in Wien. - FOTO: APA/ROBERT JAEGER

Barbara Staudinger

 © Bild: ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Der Begriff „Super Whites“ sei allerdings recht neu, erläutert Sulzenbacher. Zu hören sei er vor allem seit dem Großwerden der seit 2013 bestehenden Black-Lives-Matter-Bewegung, die nach dem Tod von George Floyd 2020 zu einer globalen wurde. Aktuell wird das vor allem mit dem Vorwurf verknüpft, in Israel als Kolonialmacht zu agieren. „Zu einem kolonialen Projekt gehört ja aber ein Mutterland. Das gibt es hier nicht.“ Man könne sich vielleicht denken, dass in Israel viel schieflaufe – aber koloniales Projekt sei es deshalb keines, so Sulzenbacher. Und ja, Antisemitismus spiele da auch eine Rolle. „Man verwendet Juden und Jüdinnen gegenüber den ältesten judenfeindlichen Reflex, man kollektiviert sie. Sie sind alle einer Meinung, sie haben alle viel Geld, sie sind die Einflussreichen und gut miteinander vernetzt. Da kommt auch der Weltherrschafts-Mythos wieder hinein. Und wenn diese Türe offen ist, kriegt man sie ganz schwer wieder zu.“

Wobei Staudinger betont: Sowohl der Anti-Kolonialismus als auch der Anti-Imperialismus seien auf der intellektuellen Ebene wichtig. Problematisch werde es, wenn der Diskurs in Verschwörungstheorien abgleite. Dazu trage oft die Popularisierung von wissenschaftlichen Debatten, also die Vereinfachung bei. In der Ausstellung im Jüdischen Museum wolle man daher auch zeigen, wie der White Privilege-Vorwurf an Juden mit antisemitischen Verschwörungsmythen zusammenhänge.

Streiten und versöhnen

Was sie sich wünscht: „Wir sind nicht in einem Kriegsgebiet. Wir können über den Krieg in Gaza sprechen und auch darüber streiten. Nur bitte, lasst uns am Ende des Tages herausgehen und sagen, wir sind froh, dass wir im Frieden leben.“ Was nicht passieren dürfe, aber passiere, sei eine Radikalisierung. Staudinger verweist hier auf die Ermordung eines Paar in Washington diesen Mai, das an der dortigen israelischen Botschaft gearbeitet hatte. Was den Konflikt rund um das Feminismus-Verständnis Klemms anbelangt, plädiert sie dafür „sich zusammenzustreiten, anstatt sich in immer kleinere Gruppen aufzusplitten“.

Der Grundgedanke der Wokeness sei wichtig, betont Staudinger. Was aber passiert sei, sei der Missbrauch von Wokeness als Machtmittel. Das betreffe dann auf der einen Seite das Canceln durch konkurrierende subkulturelle Gruppierungen. Das betreffe aber vor allem politische Kräfte, deren Ziel es ist, die Demokratie zurückzufahren.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 28+29/25 erschienen.

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