von
Laut Klinik wurden bei dem Angriff in der zentral gelegenen Stadt Deir al-Balah Menschen getroffen, die auf Nahrungsergänzungsmittel warteten. Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF sprach von Nahrungsmittelhilfe für Kinder, die von einer Partnerorganisation bereitgestellt worden sei. UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell äußerte sich entsetzt über die Berichte. "Die Tötung von Familien, die versuchen, lebensrettende Hilfe zu erhalten, ist unverantwortlich." UNICEF fordere Israel zu einer unabhängigen Untersuchung des Vorfalls auf. Laut UNICEF soll eine wartende Mutter schwer verletzt, ihr einjähriger Sohn durch die Explosion in Deir al-Balah getötet worden sein.
Das israelische Militär erklärte am Donnerstag, es habe mit dem Raketenangriff in Deir al-Balah einen militanten Extremisten ins Visier genommen, der an dem von der palästinensischen Terrororganisation Hamas geleiteten Angriff am 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen sei. Das Massaker in Israel war Auslöser des Krieges, der seitdem im Gazastreifen tobt.
Der Armee seien Berichte über Verletzte in dem Gebiet bekannt, hieß es in einer Stellungnahme. "Der Vorfall wird derzeit untersucht." Das israelische Militär bedauere "jegliches Leid, das unbeteiligten Personen zugefügt wird, und bemüht sich, das Leid so gering wie möglich zu halten."
Weitere tödliche Angriffe gab es laut der palästinischen Nachrichtenagentur WAFA unter anderem in Khan Younis im Süden sowie in der Stadt Gaza im Norden. Israels Armee berichtete unterdessen von intensiven Truppeneinsätzen im Bereich von Chan Junis. Dabei sei ein 500 Meter langer unterirdischer Tunnel entdeckt und zerstört worden. In der vergangenen Woche seien zudem "Dutzende Terroristen" getötet sowie "terroristische Infrastruktur" zerstört worden, hieß es. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Unterhändler Israels und der Hamas verhandeln derzeit mit Hilfe von Vermittlern in Katar über einen Vorschlag, der eine 60-tägige Waffenruhe und die Freilassung der noch verbliebenen Geiseln im Gazastreifen vorsieht. US-Außenminister Marco Rubio äußerte sich am Rande des ASEAN-Gipfels in Malaysia vorsichtig hoffnungsvoll zu den Aussichten auf eine Einigung. "Ich denke, wir sind näher dran, und vielleicht sind wir näher dran als seit einer ganzen Weile", sagte er. Am Mittwoch hatte jedoch ein hochrangiger Vertreter Israels gesagt, eine Einigung sei wahrscheinlich erst in ein oder zwei Wochen zu erwarten.