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Es bestehe Einigkeit darüber, dass Hilfe in großem Umfang direkt an die Bevölkerung geliefert und zugleich verhindert werden müsse, dass die Hilfe an die militante Palästinenserorganisation Hamas umgeleitet werde, betonte Kallas.
Die Vereinbarung bedeute, "dass mehr Grenzübergänge geöffnet werden, dass Hilfs- und Lebensmittel-Lastwagen in den Gazastreifen gelangen, dass lebenswichtige Infrastrukturen repariert werden und dass die Helfer geschützt werden", schrieb die Außenbeauftragte im Onlinedienst Bluesky.
Ein Sprecher der EU-Kommission sagte in Brüssel: Israel habe sich bereit erklärt, Zugänge zum Gazastreifen über Ägypten zu öffnen. Das Abkommen solle "die Verteilung durch Bäckereien und öffentliche Küchen im gesamten Gazastreifen ermöglichen". Außerdem solle eine Wasseraufbereitungsanlage wieder mit Strom versorgt werden.
Die Zusagen der israelischen Regierung folgen nach Angaben des Sprechers auf Druck aus Europa. Mehrere EU-Länder hatten die EU-Kommission angesichts der israelischen Blockade von Hilfslieferungen in den Gazastreifen aufgefordert, das bestehende EU-Assoziierungsabkommen mit Israel zu überprüfen, und den Druck zu erhöhen. Zu einer Aussetzung des Abkommens kam es nicht.
Seit Ende Mai betreibt die von Israel unterstützte, höchst umstrittene Stiftung GHF Verteilzentren im Gazastreifen. Dort kommt es immer wieder zu Chaos und Gewalt. Nach jüngsten Angaben des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte wurden nahe GHF-Verteilzentren mehr als 500 Menschen getötet. Die UNO und große Hilfsorganisationen verweigern die Kooperation mit der Stiftung. Sie werfen ihr vor, sich nach den Plänen der israelischen Armee auszurichten und damit gegen grundlegende humanitäre Prinzipien zu verstoßen.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der radikal-islamischen, militanten Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.210 Menschen getötet. Israel geht seither massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden, die sich unabhängig nicht überprüfen lassen, mehr als 57.680 Menschen getötet.