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Trump und Putin starteten Gipfel in Alaska

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Russlands Präsident Putin und US-Kollege Trump in Alaska
©AFP, APA, ANDREW CABALLERO-REYNOLDS
US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin wollen zu ihrem Gipfelgespräch in Anchorage gemeinsam vor die Presse treten. Das kündigten das Weiße Haus und der Kreml an. Trump und Putin hatten am Freitag (Abend MESZ) ihr Gipfeltreffen auf der US-Militärbasis Elmendorf-Richardson in Anchorage begonnen. Hauptthema des ersten bilateralen Treffens von Trump und Putin seit sieben Jahren ist die Zukunft der Ukraine.

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Ein zunächst geplantes Vier-Augen-Gespräch wurde unterdessen durch ein Meeting zu sechst ersetzt. Auf US-Seite waren dann neben Trump Außenminister Marco Rubio und Trumps Berater Steve Witkoff dabei, hieß es aus dem Weißen Haus. Putin wird laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS von Außenminister Sergej Lawrow und Kreml-Berater Juri Uschakow begleitet.

Bei einem Mittagessen danach würden dann seitens der USA auch Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick, Verteidigungsminister Pete Hegseth und Trumps Stabschefin Susie Wiles anwesend sein, sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt. Ursprünglich hatte es geheißen, Trump und Putin würden ein Vier-Augen-Gespräch (nur mit Übersetzern) führen.

Nach der russischen Invasion im Februar 2022 herrschte unter Trumps demokratischem Amtsvorgänger Joe Biden weitgehend Funkstille - die USA wurden zum wichtigsten Unterstützer der ukrainischen Verteidiger. Das Treffen könnte Impulse für ein mögliches Kriegsende geben. Doch in der Ukraine und bei den europäischen Verbündeten wird es vor allem mit Sorge verfolgt, auch wegen der eigenen Abwesenheit.

Die beiden kamen sich lächelnd auf einem roten Teppich nach der Landung auf dem Militärflugplatz entgegen, wie auf Live-Bildern im Fernsehen zu sehen war. Nach einem Foto auf einer kleinen Bühne stiegen beide überraschend in ein Auto und fuhren gemeinsam zum Tagungsort. Zuvor hatte Trump in seiner Air Force One auf den Gast aus Moskau gewartet.

Der US-Präsident stellte ein positives Ergebnis in Aussicht, schloss aber auch ein rasches Ende des Gipfels nicht aus. "Ich denke, das wird sehr gut laufen. Und wenn nicht, werde ich ganz schnell nach Hause zurückkehren", sagte der Republikaner dem Sender Fox News während des Hinflugs. Die erneute Nachfrage, ob er das Treffen im Zweifel verlassen würde, beantwortete Trump mit: "Das würde ich."

Trump drängte erneut auf eine Feuerpause in der Ukraine "Ich will eine Waffenruhe", sagte der Republikaner vor der Ankunft seines Flugzeugs Air Force One in der Gipfelstadt Anchorage. "Ich weiß nicht, ob es heute klappt, aber ich wäre nicht glücklich, wenn es heute nicht klappt". Nichts sei in Stein gemeißelt.

Trump betonte, dass die europäischen Verbündeten ihm trotz enger Zusammenarbeit bei den Verhandlungen mit Putin keine Vorgaben machen könnten: "Europa sagt mir nicht, was ich zu tun habe, aber sie werden natürlich auch in den Prozess eingebunden sein." Er werde aber auch keine Vereinbarungen über die Ukraine ohne Einbezug Kiews zu schließen, so Trump. Er wolle Putin an den Verhandlungstisch bringen, um den Krieg zu beenden. Beide Männer hätten großen Respekt voreinander, betonte der US-Präsident.

Das Treffen könnte Impulse für ein mögliches Kriegsende geben. Doch in der Ukraine und bei den europäischen Verbündeten wird es vor allem mit Sorge verfolgt, auch wegen der eigenen Abwesenheit. Befürchtet wird, dass sich Trump und Putin auf Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland verständigen könnten, ohne Kiew einzubeziehen. Gebietsabtretungen lehnt die Ukraine strikt ab. Es ist auch möglich, dass das Treffen weitgehend ergebnislos endet.

Trump sagte vor Reportern in der Air Force One, er werde mit Putin zwar über den "Austausch" von Gebieten in der Ukraine reden, doch keine Entscheidungen treffen: "Ich muss die Ukraine die Entscheidung treffen lassen, und ich denke, sie wird eine vernünftige Entscheidung treffen. Ich bin aber nicht hier, um für die Ukraine zu verhandeln." Die Ukraine, die Europäer und Trump fordern eine umfassende Waffenruhe. Angreifer Russland ist bisher jedoch nicht von Maximalforderungen in dem Krieg abgerückt.

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