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Die Aktion gilt, solange der Vorrat reicht. Aus diesem Grund bat die Caritas um Spenden, um die Lager gut aufzufüllen. Gefragt sind gut erhaltene Schultaschen, Federpennale, Kinderbekleidung und Schreibtische. "Bildung ist nach wie vor eine Armutsprävention", betonte Schwertner. Der soziale Hintergrund und das Einkommen der Eltern entscheiden oft stärker über den Bildungsweg der Kinder als Talente oder Fleiß, sagte der Caritasdirektor. Die Caritas wolle daher einen Beitrag leisten. "Machen wir uns also nicht klein. Machen wir die Kleinen groß." Es müsse alles unternommen werden, dass sich niemand vor der Schule fürchte, so Schwertner.
Große Kosten verursacht auch der Nachhilfeunterricht. Im vergangenen Schuljahr wurden 168 Millionen Euro für private Förderhilfe ausgegeben. Das sei für Familien an und unter der Armutsgrenze einfach nicht leistbar, betonte der Caritasdirektor. Deshalb würden gerade bei der Förderung der Kinder Abstriche gemacht werden. Die Caritas hat hier deshalb zahlreiche Bildungsprojekte. In den österreichweit 74 Lerncafés werden rund 2.200 Kinder durch freiwillige Lernhelferinnen und -helfer unterstützt. "Es braucht oft wenig, um diesen unglaublichen Erfolg zu haben", sagte Schwertner. Auch beim Projekt Frei.Spiel kommen Freiwillige direkt in Schulen und Kindergärten und lernen mit den Kindern vor Ort und unterstützen die Lehrkräfte.
"96 Prozent dieser Kinder schließen die Klassen positiv ab", hob Schwertner den Erfolg hervor. Die Wartelisten für diese Projekte sind lang. Deshalb sucht die Caritas auch hier Freiwillige, die hier mithelfen wollen. Schülerinnen und Schüler würden auch unterschiedliche Lernvoraussetzungen mitbringen, sagte Martina Polleres-Hyll, die Leiterin der Caritas-Bildungsangebote. Und diese persönliche Unterstützung würden die Kinder dort erhalten. Dies sei in der Schule oft nicht möglich. Die Freiwilligen seien nicht nur Lernhelfer, sondern auch Bezugspersonen für die Kinder. "Sie vermitteln Zuspruch, Motivation und das Gefühl, etwas schaffen zu können", sagte Polleres-Hyll.
"Die Herausforderungen sind nicht neu, aber sie haben sich in den letzten Jahren verschärft. Positiv ist, dass sich die aktuelle Bundesregierung für das Bildungsthema hohe Ziele gesteckt hat. Viele Maßnahmen stehen jedoch unter Budgetvorbehalt und es fehlen konkrete Zeitpläne", kritisierte Schwertner. So würden rund 30 Prozent der Lehrkräfte in den kommenden Jahren in Pension gehen, während die Zahl der schulpflichtigen Kinder weiter steigt. Ohne ausreichend Ressourcen, bessere Arbeitsbedingungen, multiprofessionelle Teams und gezielte Begleitung von Quereinsteigerinnen werde es nicht gelingen, hier ausreichend gegenzusteuern, sagte der Caritasdirektor.
"Gleichzeitig braucht es endlich einen bundesweiten Chancenindex, um vor allem benachteiligte Schulstandorte stärker zu fördern." Einmal mehr forderte die Caritas auch eine viel entschiedenere Bekämpfung von Kinderarmut. "Materielle Armut gefährdet nicht nur das körperliche Wohlergehen der Kinder, sondern auch ihre Bildungschancen. Es braucht endlich eine Kindergrundsicherung, die allen Kindern in Österreich soziale Teilhabe und Sicherheit garantiert", sagte Schwertner.
Auch der Samariterbund Wien steht armutsbetroffenen Familien zur Seite. 330 Kinder aus den Einrichtungen des Samariterbund Wien sind derzeit auf Unterstützung angewiesen. Durch gezielte Hilfe werden sie mit allem versorgt, was sie für einen gelungenen Schulstart benötigen - vom gut gefüllten Federpennal über Bastelmaterialien bis zur Schultasche, gab die Organisation in einer Aussendung bekannt. "Ohne die großzügige Hilfe unserer Spenderinnen und Spender wäre diese Unterstützung nicht möglich. Durch den Einkauf in großen Mengen können wir jeden Euro effizient einsetzen - und damit deutlich wirksamer, als wenn die Familien selbst einzeln einkaufen müssten", sagte Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Samariterbund Wien. "Bitte denken Sie an jene Mädchen und Buben, deren Eltern mit finanziellen Hürden kämpfen. Bildungsgerechtigkeit darf nicht vom Einkommen abhängen."
(S E R V I C E - Bewerbungen für Freiwillige für die Caritas unter freiwillige@caritas-wien.at, Kinder und Familien in Not können zum Schulstart mit einer Spende auf www.wirhelfen.shop. Alle Informationen zu Spendenmöglichkeiten für den Samariterbund Wien unter: www.samariterwien.at/schulstart, Spenden-Hotline: 01 / 89 145-388, Spendenkonto: Arbeiter-Samariter-Bund Wien - Landesverband Wien IBAN: AT65 2011 1287 6984 9600 Kennwort: Schulstart25, E-Mail: spende@samariterwien.at)