News Logo
ABO

Rechnungshof bemängelt Kostensteigerung bei Schafbergbahn

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Die Zahnradbahn auf den Schafberg ist eine Touristenattraktion
©APA, THEMENBILD, BARBARA GINDL
Der Neubau der Talstation der Schafbergbahn im Salzkammergut und die Sanierung der Gleisanlagen in den Jahren 2018 bis 2023 haben deutlich mehr gekostet als geplant. Wie der Bundesrechnungshof in einem am Freitag veröffentlichten Bericht bemerkt, sind die Gesamtkosten von 24 Mio. auf 31,4 Mio. Euro gestiegen - ein Plus von 31 Prozent. Zugleich wurden Mängel in der Projektabwicklung und beim Brandschutz festgestellt, die laut Bahnbetreiber aber zum Teil bereits behoben wurden.

von

Die bekannte Zahnradbahn wird von der Salzburg AG Tourismus GmbH betrieben - einer 100-prozentigen Tochter des Salzburger Landesenergieversorgers. Als Gründe für die Kostensteigerung führte das Unternehmen etwa die Baupreis- und Marktentwicklung infolge der Covid-19-Pandemie und des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine an, zusätzlich habe Corona Abläufe erschwert und es seien neue Leistungen dazugekommen. Die Baumaßnahmen seien notwendig gewesen, um den Bahnbetrieb langfristig zu sichern und einen sicheren Betrieb zu ermöglichen. Die Infrastruktur der Schafbergbahn war teilweise über 100 Jahre alt.

Wie der Rechnungshof bemerkt, ist es aber trotz Kostensteuerung und der Streichung einzelner Leistungen aus dem Sanierungsprogramm - etwa dem barrierefreien Zugang zum Schafberg-Gipfel - nicht gelungen, das genehmigte Budget von 18 Millionen Euro einzuhalten. Zusätzlich wurde die Talstation neu gebaut, was ursprünglich in diesem Umfang nicht geplant gewesen sei. Für den Neubau waren weitere sechs Millionen Euro vorgesehen, die Kosten erhöhten sich schließlich auf über elf Millionen Euro. Die Steigerungen seien dabei nicht nur auf die Auswirkungen von Corona und Ukraine-Krieg zurückzuführen, auch Mehraufwände und Änderungen bei den Leistungen seien dafür verantwortlich.

Der Rechnungshof kritisiert etwa, dass für Reserven nur fünf Prozent pauschal veranschlagt wurden, wodurch die Risiken - die teilweise auch eintraten - nicht abgedeckt werden konnten. Zugleich fehlten bei der Projektumsetzung eine nachvollziehbare Planung und Verfolgung der Kosten und Termine. Auch das Vier-Augen-Prinzip sei nicht durchgängig gewährleistet gewesen, Handlungsbedarf ortete der Bericht auch bei der Qualitätssicherung der Ausschreibungsunterlagen, der Abrechnungsprüfung und bei der Bearbeitung und Beauftragung von Mehrkostenforderungen. Hier hätte es Einsparungspotenzial gegeben.

Beim Besuch der Prüfer vor Ort wurden in der Talstation auch Mängel beim Brandschutz festgestellt. So hätten im Technikraum gelagerte Materialien im Fall eines Feuers die Brandlast erhöht, ein Fluchtweg war erschwert passierbar und ein Feuerlöscher nicht zugänglich. Die Brandschutzordnung enthielt in sich widersprüchliche und unklare Angaben. Wie die Salzburg AG Tourismus GmbH betonte, habe man auf die Kritik aber noch während der Rechnungshof-Prüfung reagiert.

Die rund sechs Kilometer lange 1893 eröffnete Zahnradbahn fährt von Sankt Wolfgang im Salzkammergut auf den Schafberg und bewältigt dabei Steigungen von bis zu 26 Prozent und einen Höhenunterschied von 1.189 Metern. Für die Sanierungsarbeiten steuerten die Länder Oberösterreich und Salzburg jeweils sechs Millionen Euro bei.

Ein Sprecher der Salzburg AG sagte am Freitag zur APA, dass man die Empfehlungen des Rechnungshofes sehr ernst nimmt und zum Teil bereits umgesetzt habe.

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER