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Nachhaltigkeitsmechanismus soll Pensionen absichern

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Klubobmänner der Regierungsparteien stellten Paket vor
©APA, HELMUT FOHRINGER
Die Regierung hat sich auf ein Pensionspaket geeinigt, das im Juli im Nationalrat beschlossen werden soll. Die Teilpension ergänzt künftig die Altersteilzeit. Dadurch wird es ab nächstem Jahr möglich sein, reduziert weiter zu arbeiten und gleichzeitig einen bereits angesparten Teil der Pension zu beziehen. Reichen die Einsparungen im Pensionssystem bis 2030 nicht aus, kommt außerdem ein Nachhaltigkeitsmechanismus, der die künftige Regierung zu weiteren Maßnahmen verpflichtet.

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Der Nachhaltigkeitsmechanismus sei "ein gesetzlicher absoluter Ausgabendeckel für das Pensionssystem", sagte NEOS-Klubobmann Yannick Shetty am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Dieser soll im Jahr 2030 wirksam werden. Wird bis dahin nicht genug bei den Pensionen gespart, muss die Regierung aus einem Bündel von möglichen Maßnahmen wählen - sie könnte beispielsweise das gesetzliche Pensionsantrittsalter erhöhen.

Die Kostendämpfungen sollen 2030 dem Effekt einer Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters um ein Jahr gleichkommen - Shetty sprach von unter 2,5 Milliarden Euro. Einmal im Jahr sei die Sozialministerin künftig außerdem verpflichtet, dem Nationalrat einen Bericht über die nachhaltige Absicherung des Pensionssystems zu liefern.

Mit der Teilpension ist es möglich, reduziert weiterzuarbeiten, während man einen Teil der Pension bereits bezieht. Diese kann angetreten werden, sobald man Anspruch auf eine Alterspension hat. Die Arbeitszeit kann dabei zwischen 25 und 75 Prozent reduziert werden, je nachdem bekommt man einen bestimmten Anteil des bis dahin am Pensionskonto angesparten Betrags zur Entlohnung dazu.

Viele Menschen würden langsam aus dem Erwerbsleben ausgleiten wollen, sagte ÖVP-Klubchef August Wöginger. Die Teilpension ermögliche das ohne staatliche Zuschüsse. Währenddessen würden noch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge gezahlt - eine "Win-Win-Situation" für den Staat und die Anspruchsberechtigten.

Das Wichtigste sei, Menschen in Beschäftigung zu halten, vor allem ältere, betonte auch SPÖ-Klubobmann Philip Kucher. Pensionskürzungen und eine Erhöhung des gesetzlichen Antrittsalters wolle man währenddessen verhindern. Weitere geplante Maßnahmen umfassen den Aufbau eines Anreiz- und Monitoringsystems zur Beschäftigungsförderung ab 60 Jahren oder den Ausbau altersgerechter Arbeitsplätze und Präventionsmaßnahmen für gesundes Arbeiten im Alter.

Die Altersteilzeit, bei der man die Arbeitszeit um 40 bis 60 Prozent reduziert und einen Lohnausgleich erhält, wird mit der Teilpension verschmolzen. Das führt im Endausbau dazu, dass man künftig nicht mehr fünf Jahre bezuschusst seine Arbeitszeit reduzieren kann, sondern lediglich noch drei Jahre. Konkret gilt die Altersteilzeit nur noch so lange, als keine Teilpension möglich ist bzw. kein Pensionsanspruch besteht.

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