von
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hatte zuvor von 68 Toten berichtet. Das Schicksal der Vermissten sei "noch ungewiss", sagte der für den Jemen zuständige Vertreter der IOM, Abdusattor Esoev, gegenüber AFP.
Am Sonntagabend hatten jemenitische Sicherheitskräfte noch von mindestens 27 gestorbenen Menschen und mehr als hundert Vermissten berichtet. Das Boot war nach Angaben aus Polizeikreisen auf dem Weg zur Küste der südjemenitischen Provinz Abjan. Demnach leiteten die Sicherheitsbehörden der Provinz einen groß angelegten Sucheinsatz ein, "um die Leichen einer großen Zahl äthiopischer Migranten zu bergen". An mehreren Stränden seien bereits Leichen angespült worden.
Der Jemen ist trotz eines seit 2014 andauernden Bürgerkriegs und einer verheerenden humanitären Lage Ziel vieler Migranten aus afrikanischen Ländern, die auf der Suche nach Arbeit auf der arabischen Halbinsel sind. Sie hoffen, vom Jemen aus nach Saudi-Arabien oder in andere reiche Ölstaaten zu gelangen. Viele Migranten stranden jedoch im Jemen.
Die Migrationsroute durch die Meerenge Bab Al-Mandab zwischen Dschibuti am Horn von Afrika und dem Jemen gilt nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) als eine der gefährlichsten weltweit. Sie wird vor allem von Menschen aus Äthiopien genutzt, die vor Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen fliehen. Im vergangenen Jahr kamen laut der IOM mehr als 60.000 Migranten im Jemen an.