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Kein Öl aus Druschba-Pipeline nach Ukraine-Angriff

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Ungarns Außenminister will die EU-Kommission einschalten
©AFP, APA, ATTILA KISBENEDEK
Nach einem ukrainischen Angriff auf eine Ölpumpstation in der westrussischen Stadt Unetscha fließt kein Öl mehr durch die wichtige Druschba-Pipeline nach Ungarn und in die Slowakei. Die Außenminister der beiden Länder, Peter Szijjarto und Juraj Blanar, erklärten am Freitag, der Stopp der Öllieferungen aus Russland könne mindestens fünf Tage anhalten. In einem gemeinsamen Brief forderten sie die EU-Kommission auf, für die Sicherheit ihrer Energieversorgung zu sorgen.

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"Ohne diese Pipeline ist eine sichere Versorgung unserer Länder einfach nicht möglich." Die Ukraine hatte die Ölpumpstation in Unetscha in der Region Brjansk nach eigenen Angaben angegriffen und in Brand gesetzt. Das Feuer sei inzwischen gelöscht, teilte der Gouverneur der russischen Region, Alexander Bogomaz, mit.

"Dies ist ein weiterer Angriff auf unsere Energiesicherheit", erklärte der ungarische Außenminister Szijjarto auf Facebook. Der slowakische Pipeline-Betreiber Transpetrol erklärte, die Lieferungen seien seit Donnerstagabend unterbrochen. Die Druschba-Pipeline ist eine der wichtigsten Routen für russisches Öl nach Europa. Sie versorgt vor allem Ungarn und die Slowakei. Anders als die meisten EU-Staaten sind diese beiden Länder weiter von russischen Energielieferungen abhängig. Die Ukraine hat die Anlagen der Pipeline in diesem Monat bereits wiederholt angegriffen, was zu mehrtägigen Lieferunterbrechungen geführt hat.

Über eine Abzweigung der Pipeline fließt zudem Öl aus Kasachstan nach Deutschland. Die Lieferung sei kurzfristig unterbrochen gewesen, erklärte das deutsche Wirtschaftsministerium auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Der Betrieb der Ölraffinerie im brandenburgischen Schwedt, die einen Teil ihrer Lieferungen aus Kasachstan erhält, sei allerdings nicht beeinträchtigt. Es gebe keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland.

Russland und die Ukraine haben in den vergangenen Wochen ihre Angriffe auf die Energie-Infrastruktur des jeweils anderen Landes verstärkt. Kiew versucht damit, die Treibstoffversorgung in Russland zu stören und die Einnahmen aus Energieexporten zu schmälern. Russland wiederum greift die ukrainische Gas-Infrastruktur an. Dies soll die Fähigkeit der Ukraine beeinträchtigen, Gas zur Versorgung der Bevölkerung und des Militärs zu importieren.

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