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Es war wie 53 andere Kernkraftwerke nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe im März 2011 stillgelegt worden, die im AKW Fukushima Daiichi zum schwersten Atomunfall seit Tschernobyl geführt hatte. Seither hat Japan 14 seiner 33 betriebsbereiten Kernkraftwerke wieder in Betrieb genommen, um die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen zu verringern. Das AKW Kashiwazaki-Kariwa ist allerdings das erste des Fukushima-Betreibers Tepco, das wieder hochgefahren wird.
Gegen breiten Widerstand in der Bevölkerung hatte die Atomaufsicht 2017 die Reaktoren 6 und 7 in Kashiwazaki-Kariwa für sicher erklärt. Sie hätten die nach Fukushima verschärften Sicherheitsauflagen erfüllt. Dem Sender NHK zufolge erwägt Tepco, den ersten von sieben Reaktoren des Kraftwerks am 20. Jänner wieder hochzufahren. Ein Konzernsprecher lehnte eine Stellungnahme zum Zeitplan ab und erklärte lediglich: "Wir sind fest entschlossen, einen solchen Unfall nie wieder zuzulassen."
Die Entscheidung zur Wiederinbetriebnahme ist jedoch umstritten. Vor dem Parlamentsgebäude protestierten rund 300 Menschen. Ein Abgeordneter der Opposition sprach von einer "politischen Einigung, die den Willen der Einwohner von Niigata nicht berücksichtigt". Die Regierung der neuen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi unterstützt die Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken. Sie will damit die Energiesicherheit stärken. Tepco drängte seit langer Zeit darauf, eigene Atomreaktoren wieder hochfahren zu dürfen, um die hohen Importkosten für ersatzweise betriebene Wärmekraftwerke zu senken.





