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Filmretrospektive widmet sich Traumata der KZ-Überlebenden

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Die Filme sind in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen zu sehen
©APA, WERNER KERSCHBAUMMAYR
Im Mai 1945 wurde das KZ Mauthausen von US-Soldaten befreit. Die Bilder des Grauens ihrer Gefangenschaft haben sich bei ehemaligen Häftlingen eingebrannt und oft tiefe Traumata hinterlassen. Diesen widmet sich heuer die traditionelle Filmretrospektive in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Unter der Überschrift "80 Jahre Befreiung! Aus dem Lager befreit - das Trauma bleibt..." ist von 20. bis 23. August ein von Elisabeth Streit und Tom Waibel kuratiertes Programm zu sehen.

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Den Anfang macht "A Real Pain" (20. August) von Regisseur Jesse Eisenberg. Der US-amerikanisch-polnische Film aus dem Jahr 2024 hat die Spurensuche zweier Cousins durch Europa zum Inhalt. In der polnischen Stadt Lublin wollen sie mehr über das Leben ihrer Großmutter, einer mittlerweile verstorbenen Holocaustüberlebenden, erfahren. Jesse Eisenberg, der selbst eine der Hauptrollen spielt, erzählt in dem Streifen von verdrängten Traumata, die bis in die folgenden Generationen fortwirken.

Am 21. August folgt "Die Fotografin" (GB/US 2023) von Ellen Kuras, prominent besetzt u.a. mit Kate Winslet. Sie spielt die Kriegsberichterstatterin Lee Miller, die für die britische "Vogue" die Invasion der Alliierten und die Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau dokumentiert und sich kurz vor der deutschen Kapitulation in der Münchner "Führer-Wohnung" in Adolf Hitlers Badewanne fotografieren lässt. Tags darauf steht ein Schwarz-Weiß-Film aus dem Jahr 1963 auf dem Programm: "Der Pfandleiher" von Sidney Lumet mit Rod Steiger als Sol Nazerman, der im KZ die Ermordung seiner Familie mitansehen musste, was ihn auf Jahrzehnte traumatisiert hat.

In "Treasure - Familie ist ein fremdes Land" (DE/FR, 2024) von Julia von Heinz begeben sich die Protagonisten Ruth und ihr Vater, einziger KZ-Überlebender der Familie, nach Polen, um nach den Resten des elterlichen Unternehmens zu suchen. Der Film beschreibt auf tragisch-komische Art das belastete Verhältnis zwischen Holocaustüberlebenden und den nachfolgenden Generationen. Zu dieser Vorführung gibt es auch eine Shuttleverbindung ab Wien und danach ein Publikumsgespräch mit der Psychotherapeutin Patricia Bohrn vom Verein ESRA.

(S E R V I C E - https://go.apa.at/8C2VJ8an)

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