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Zehn weitere Menschen wurden den Angaben zufolge bei israelischen Angriffen in Khan Younis im südlichen Gazastreifen getötet. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu. Zuletzt war es wiederholt zu Toten bei Vorfällen in der Nähe von Stationen der umstrittenen Hilfsorganisation GHF gekommen. Erst am Dienstag waren nach Angaben der Gaza-Behörden 17 Menschen in der Nähe einer anderen GHF-Hilfsstation in Rafah im südlichen Gazastreifen getötet worden. Die israelische Armee hatte dazu erklärt, sie habe Warnschüsse abgegeben, um "Verdächtige" auf Abstand zu halten, die sich den Truppen genähert und eine Bedrohung dargestellt hätten.
Die GHF teilte mit, die Verteilung von Hilfsgütern sei am Mittwoch bisher ohne Zwischenfälle verlaufen. Es sei entscheidend, nicht "über Aktivitäten der GHF im selben Atemzug wie über militärische Operationen der israelischen Armee zu berichten, die weit von den Verteilungsstellen entfernt stattfinden", hieß es in der Mitteilung. "Wir sind uns bewusst, dass dies verwirrend sein kann, da wir in einer aktiven Kriegszone tätig sind." Bisher habe GHF rund 16 Millionen Mahlzeiten an Palästinenser verteilt.
Mehr als 100 Lastwagen mit Hilfsgütern sind nach israelischen Angaben über den Grenzübergang Kerem Shalom in den Gazastreifen gefahren. Die Lkw-Ladungen gehörten den Vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft, teilte die zuständige israelische Cogat-Behörde mit. Bei neuen israelischen Angriffen wurden laut örtlichen Gesundheitsbehörden indes mindestens 35 Palästinenser getötet. Die meisten Opfer gab es demnach an einer Ausgabestelle für Lebensmittel.
Die Lieferung von Mehl und anderen Lebensmittel durch 108 Lastwagen sei am Dienstag nach einer gründlichen Sicherheitsuntersuchung an der Grenze durchgelassen worden. "Die israelische Armee wird weiterhin humanitäre Hilfe im Gazastreifen ermöglichen und dabei alle Anstrengungen unternehmen, um sicherzustellen, dass diese Hilfe nicht in die Hände der terroristischen Organisation Hamas gelangt", hieß es in der Mitteilung.
Im vergangenen Monat hatte im Gazastreifen nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen der Einsatz der GHF begonnen. Diese sollte eine Alternative zum Einsatz der UNO und internationaler Hilfsorganisationen darstellen. Israel und die USA wollen mit dem Einsatz von GHF verhindern, dass sich die Hamas humanitäre Hilfsgüter aneignet.
Die Stiftung ist jedoch umstritten, zuletzt kam es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen in der Nähe ihrer Verteilungszentren. Nach Angaben der Stiftung hat sie bisher rund zwölf Millionen Mahlzeiten in dem Küstengebiet verteilt. In der vergangenen Woche sind nach israelischen Angaben 350 Hilfsgütertransporte in den Gazastreifen gefahren. Nötig wären jedoch nach UNO-Angaben täglich mindestens 500 bis 600 Lastwagenladungen.