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Bundesweite Trauerminute nach Amoklauf von Graz abgehalten

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Glockengeläut und Trauerbeflaggung in ganz Österreich
©APA, HELMUT FOHRINGER
Einen Tag nach dem Amoklauf an einer Grazer Schule mit elf Toten ist am Mittwoch um 10.00 Uhr eine österreichweite Gedenkminute abgehalten worden. Die heimischen Kirchen beteiligten sich mit Trauergeläut, in Wien wurde auch die Trauerglocke des Stephansdoms, die "Halbpummerin", geläutet. Der ORF unterbrach sein TV- und Radioprogramm, die Wiener Linien hielten rund 900 Öffi-Fahrzeuge für eine Minute an. Beim Ministerrat wurde zu Beginn ebenfalls eine Trauerminute abgehalten.

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Die Bundesregierung traf sich zwar zum Ministerrat, die geplanten Beschlüsse wurden jedoch verschoben und es gab keine Medienstatements. Bereits am Dienstag einberufen wurde der Nationale Sicherheitsrat, dieser tritt am Donnerstag um 14.00 Uhr im Parlament zusammen.

Der Nationale Sicherheitsrat ist ein Beratungsgremium der Bundesregierung in Angelegenheiten der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Er besteht aus Kanzler, Vizekanzler, Außenministerin, Innenminister, Verteidigungs- und Justizministerin sowie Vertreterinnen und Vertretern der im Hauptausschuss des Nationalrats vertretenen Parteien. Beratend zur Seite stehen ihm außerdem Vertreter der Präsidentschaftskanzlei bzw. der Landeshauptleutekonferenz, der Generalsekretär im Außenamt, der Generalstabschef, der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit sowie weitere Beamte.

Nach der Bluttat, bei der ein 21-jähriger Ex-Schüler des Oberstufenrealgymnasiums Dreierschützengasse zehn Menschen und sich selbst getötet hatte, war von der Regierung bereits eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen worden. Schwarze Fahnen wurden gehisst und die österreichische Flagge auf allen öffentlichen Gebäuden auf halbmast gesetzt.

Teilweise begannen die Kirchenglocken erst nach der Trauerminute - um 10.01 Uhr - zu läuten, etwa in Vorarlberg, berichtete Kathpress. Die heimischen Kirchen setzten ein "Zeichen der Trauer und Verbundenheit mit den Opfern des Amoklaufs und ihren Angehörigen", hieß es.

Der ORF beteiligte sich laut einer Aussendung in ORF 1, ORF 2, ORF III und ORF SPORT+ an der Trauerminute und blendete "Österreich trauert - In Gedenken an die Opfer des Amoklaufs in Graz" in seinem unterbrochenen Programm ein. Die ORF-Radios sendeten "einen Moment der Stille für die Opfer des Amoklaufs von Graz und ihre Angehörigen".

Die Wiener Linien schlossen sich der Gedenkminute ebenfalls an. Rund 900 Fahrzeuge im Dienst sollten für genau eine Minute stehen bleiben, hatte es zuvor in einer Aussendung geheißen. Die Trauerminute wurde auch per Durchsage angekündigt.

Innegehalten wurde während der Trauerminute bei bedecktem Himmel auch auf dem St. Pöltner Rathausplatz. Davor und danach war der Amoklauf von Graz naturgemäß Hauptthema in den zahlreichen Kaffeehäusern. Eine größere Schülergruppe lenkte sich indes mit einer Stadtführung von den Geschehnissen ab.

Bereits am Dienstagabend war im Grazer Dom ein Gedenkgottesdienst abgehalten worden. Gekommen waren auch die Bundesregierungs- und die steirische Landesregierungsspitze sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadt. In der Schulsprengelkirche St. Vinzenz in der Nähe des Tatorts gab es ebenfalls einen Gottesdienst. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) gedachte in den steirischen Moscheen der Opfer im Anschluss an das tägliche Abendgebet. Nach 21.00 Uhr hatten sich Hunderte Menschen am Grazer Hauptplatz für ein Lichtermeer versammelt. Sie zündeten Kerzen vor dem Erzherzog-Johann-Brunnen an.

Beim WM-Qualifikationsspiel in San Marino hielten am Abend das österreichische Fußball-Nationalteam sowie der Gegner und die Zuschauer vor Spielbeginn in Serravalle eine Gedenkminute ab. Die ÖFB-Teamkicker traten bei dem 4:0 gewonnenen Match zudem mit Trauerflor am Arm an.

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