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"Ich hatte nach der Messe die Möglichkeit, den Papst kurz kennenzulernen und einige Worte auszutauschen. Ich habe dabei die Gelegenheit genutzt, dem Papst die besten Wünsche der österreichischen Republik zu übermitteln und ihn zu uns einzuladen. Als Kardinal war Robert Francis Prevost im November in Wien. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich freuen würde, wenn er jetzt als Papst wieder Österreich besuchen würde. Es hängt natürlich vom Kalender des Papstes ab, ob es zu diesem Besuch kommt", erklärte Stocker.
Der Bundeskanzler äußerte die Hoffnung, "dass die Stimme des Papstes für Frieden und Toleranz in schwierigen Zeiten der Konflikte gehört wird". "Die Stimme des Papstes ist ausgerechnet in diesen harten Zeiten von größter Bedeutung. Mit dem neuen Pontifikat sind viele Hoffnungen verbunden", erklärte Stocker.
Stocker zeigte sich von der Stimmung bei der Messe zum Pontifikatsbeginn beeindruckt: "Heute ist ein Tag, den ich nicht vergessen werde." Dank der Anwesenheit vieler Delegationen habe er die Möglichkeit gehabt, Worte mit einigen Regierungschefs auszutauschen. "Einige von ihnen haben wir bereits in Tirana beim Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft getroffen. Es ist aber immer gut, Gelegenheiten zu haben, um sich auszutauschen", sagte Stocker.
Zur österreichischen Delegation gehörten auch Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS), Bundesratspräsidentin Andrea Eder-Gitschthaler (ÖVP) und Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ). Die heimische katholische Kirche war mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, und dem Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl vertreten.
Der Salzburger Erzbischof Lackner äußerte die Hoffnung, dass der neue Papst die Einladung zu einem Österreich-Besuch annimmt. "Der neue Papst wäre bei uns herzlichst willkommen. Ich glaube, es wäre für die Kirche gut, wenn er nach Österreich käme", sagte Lackner gegenüber der APA.
Den Gottesdienst für den neuen Papst bezeichnete Lackner als sehr bewegend. "Seit dem Tod von Franziskus hat man gespürt, dass der Papst fehlt. Es fehlte eine Instanz, auf die man aufschauen kann. Heute hat man auf dem Petersplatz wirklich die Freude gespürt. Man hat gemerkt, dass wir eine Gemeinschaft sind, die die Welt umspannt. Die Kardinäle sind vom Heiligen Geist bei der Papst-Wahl geführt worden", so Lackner. Er äußerte die Hoffnung, dass der Papst bald einen neuen Wiener Erzbischof ernennen wird.