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Bis auf eine Ausnahme (Horst Lamnek als Mesner) gibt es ausschließlich Sängerdebüts in Klosterneuburg. Außerordentlich überzeugend in der Titelpartie ist die italienische Sopranistin Federica Vitali (besonders schön glückte "Vissi d'arte"), auch der Mexikaner Fabian Lara als Cavaradossi und der Rumäne Serban Vasile als Scarpia zeigen hohe stimmliche und darstellerische Präsenz.
Kein Debütant ist Hans Kudlich, der wieder eine multifunktionale Bühne für den Kaiserhof entworfen hat, die sich mit ihren Bögen mühelos vom Kirchenraum in den Palazzo des Polizeichefs Scarpia und schließlich in die Gefängnisgewölbe der Engelsburg verwandelt - und damit auch spannende Assoziationen zulässt. Die bewährte Beethoven Sinfonietta musiziert aufmerksam und mit großer Spielfreude.
Karin Fritz hat zu den Charakteren passende Kostüme gestaltet: Scarpia etwa im Mafia-Nadelstreif und sein Gefolge in Militärmänteln verkörpern den totalitären Polizeistaat im Gegensatz zu den eleganten, gedeckt-bunten Kleidern der Chordamen.
Bereits vor der Premiere waren über 80 Prozent der Tickets verkauft, laut Geschäftsführer Franz Brenner so frühzeitig wie nie in der 32-jährigen Geschichte des Festivals. Das lässt hoffen, dass Edelmann an die erfolgreiche Tradition der Ära Garschall anschließt. Im kommenden Sommer wagt er sich an "Samson und Dalila" von Camille Saint-Saens.
(Von Ewald Baringer/APA)
(S E R V I C E - operklosterneuburg: "Tosca" von Giacomo Puccini. Regie: Leonard Prinsloo. Musikalische Leitung: Francesco Cilluffo. U.a. mit Federica Vitali, Fabian Lara, Serban Vasile, Horst Lamnek. Weitere Aufführungen bis 2. August. "Tosca für Kids" am 20. Juli. Information, Tickets und Bildmaterial: www.operklosterneuburg.at)
KLOSTERNEUBURG - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/operklosterneuburg/Glassner/Mark Glassner