von
Der aus Judenburg stammende Posaunist und Pianist war von 1995 bis 2004 Mitglied des "Vienna Art Orchestra" und lange mit seinem Bruder Wolfgang im Duo "Muthspiel & Muthspiel" aktiv. Für Ö1 komponierte der bereits in vielen Ensembles und Formationen aktive Musiker alle Sendungssignations. Mit dem 2019 gegründeten Orjazztra Vienna erfüllte er sich nach eigenen Angaben den langjährigen Traum eines eigenen Jazzorchesters.
Mit der 17-köpfigen Truppe hat Muthspiel auch seine Jandl-Hommage eingespielt. Anlass ist der 100. Geburtstag des Dichters, der sich am 1. August jährt. Es ist eine musikalische Annäherung an rund 20 Gedichte des Jubilars - von "de easchdn zen joa" und "jazz me if you can" über "sein das heuten tag" und "im reich der toten" bis zu "wien: heldenplatz"und "drottl".
Das Besondere: In dem Werk wird die Illusion eines gemeinsamen Live-Auftritts mit Jandl erzeugt, indem dessen aus verschiedenen Aufnahmen extrahierte Stimme als Hauptsolist agiert. Muthspiel hatte bereits 2008 die Soloperformance "für und mit ernst" herausgebracht und dafür ebenfalls die Stimme Jandls verwendet. Die neuen Aufnahmen erscheinen Ende August in gepresster Form, live sind sie erstmals beim Auftaktabend des Festivals Glatt&Verkehrt am 23. Juli in Krems zu erleben.
Danach folgen noch rund ein Dutzend Auftritte in Deutschland und Österreich, wobei Muthspiel und das Orjazztra Vienna neben dem Jandl-Programm auch noch drei Mal die 2023 erschienene Fellini-Hommage "La Melodia della Strada" präsentieren. Mit dem Auftritt am 5. Dezember in der Szene Salzburg soll das Bühnenleben des dann 63-jährigen Dirigenten, Komponisten und Musikers dann endgültig ein Ende haben.
(S E R V I C E - https://www.christianmuthspiel.com/)