ORF-Korrespondentin Raffaela Schaidreiter wurde als „Journalistin des Jahres“ 2024 ausgezeichnet. Bei der feierlichen Gala im ORF-Zentrum wurden zahlreiche weitere Medienschaffende geehrt – darunter Michael Kuhn, Martin Thür und Renate Graber.
Der Applaus war laut, die Stimmung feierlich und der Anlass verdient: Bei der Verleihung der Journalist:innen des Jahres 2024 im ORF-Zentrum wurde erneut der Stellenwert unabhängiger Medienarbeit unterstrichen – mit klarem Fokus auf Qualität, Haltung und Relevanz.
Einen Sonderpreis der Redaktion erhielten die Benko-Aufdecker Rainer Fleckl (Krone) und Sebastian Reinhart (News) sowie Thomas Seifert.
Preisregen für ORF
Im Mittelpunkt des Abends: Raffaela Schaidreiter, ORF-Korrespondentin und frisch gekürte Journalistin des Jahres. In der Laudatio von Tobias Pötzelsberger wurden nicht nur Schaidreiters journalistische Präzision, sondern auch ihre Bodenhaftung gewürdigt: „Bescheidenheit, kombiniert mit Mut“ – eine Kombination, die im Medienalltag selten geworden ist. Schaidreiter selbst erinnerte an das Wesentliche im Journalismus: den Mehrwert für das Publikum und die Pflicht zur kritischen Reflexion.
Für sein Lebenswerk wurde Michael Kuhn geehrt – eine Legende des Sportjournalismus, der sich stets durch „Würde, Haltung und Menschlichkeit“ ausgezeichnet habe, wie Laudatorin Annemarie Moser-Pröll betonte. Kuhn erinnerte in seiner Rede an die Herausforderungen moderner Medienarbeit: „Man kommt heute nicht mehr an echte Informationen – nur noch an Vorgekautes.“
Als Medienmanager des Jahres wurde ORF-Generaldirektor Roland Weißmann ausgezeichnet. Er erinnerte daran, zu Beginn unterschätzt worden zu sein – nun sei er mit „klarem Ziel und einem starken Team“ dort angekommen, wo die Branche ihn nun sieht: an der Spitze eines mehrfach ausgezeichneten Senders. Der ORF wurde erneut als Redaktion des Jahres prämiert – zum 13. Mal in Folge.
Der Objektiv-Fotopreis der Bundesinnung der Berufsfotografie ging an Imre Antal, Armin Rauthner und Helmuth Weichselbraun. Zudem wurden neun „Local Heroes“ aus den Bundesländern ausgezeichnet – darunter Sabine Salzmann (Krone, Salzburg) und Peter Grubmüller (OÖN, Oberösterreich).
Die Preisträger:innen
Chefredakteurin des Jahres: Maria Scholl, APA
Innenpolitikjournalist des Jahres: Armin Wolf, ORF
Kolumnistin des Jahres: Anneliese Rohrer, „Presse“
Investigativjournalist des Jahres: Martin Thür, ORF
Kulturjournalistin des Jahres: Ute Baumhackl, „Kleine Zeitung“
Außenpolitikjournalistin des Jahres: Raffaela Schaidreiter, ORF
Wirtschaftsjournalistin des Jahres: Renate Graber, „Standard“
Fotojournalistin des Jahres: Barbara Gindl, APA
Medienjournalist des Jahres: Harald Fidler, „Standard“
Wissenschaftsjournalist des Jahres: Köksal Baltaci, „Presse“
Sportjournalistin des Jahres: Alina Zellhofer, ORF
Unterhaltungsjournalist des Jahres: Peter Klien, ORF
Chronikjournalistin des Jahres: Lisa Gadenstätter, ORF
Podcaster des Jahres: Michael Nikbakhsh, „Dunkelkammer“
Aufgefallen: Stefan Lenglinger, ORF
Die „Local Heroes“
Vorarlberg: Angelika Simma-Wallinger, ORF
Tirol: Benedikt Kapferer, ORF
Kärnten: Jennifer Kapellari, „Kronen Zeitung“
Steiermark: Günter Pilch, „Kleine Zeitung“
Burgenland: Thomas Orovits, „Kurier“
Wien: Michael Ortner, Matthias Winterer, „Wiener Zeitung“
Niederösterreich: Lisa Röhrer, NÖN
Oberösterreich: Peter Grubmüller, OÖN
Salzburg: Sabine Salzmann, „Kronen Zeitung
Anekdoten aus dem Redaktionsalltag
Bei der unterhaltsamen Gala vor rund 400 Gästen wurde nicht nur der journalistische Ernst gefeiert – sondern auch die kleinen Anekdoten aus dem Redaktionsalltag. Moderatorin Barbara Haas erinnerte daran: „Geschichten über Medien finden wir alle spannend – außer, sie betreffen das eigene Haus.“
Zwischen Networking, Applaus und Punschkrapfen wurde sichtbar: Der österreichische Journalismus lebt – und bleibt streitbar. So wie es sein soll.