Österreichs Kandidat zählt mit „Wasted Love“ heuer zu den Topfavoriten und hat mit Startnummer 9 seinen Song fehlerfrei präsentiert – Entscheidung nicht vor 0.30 Uhr erwartet
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Der Anker ist gelichtet: JJ, Österreichs Song-Contest-Hoffnung, hat seinen Auftritt im großen Finale des Megabewerbs von Basel erfolgreich absolviert. Auf einem Bühnenschiff setzte der an einer nicht erwiderten Liebe leidende Countertenor wortwörtlich die Segel Richtung Sieg. Der im Fernsehen monochrom inszenierte Auftritt mit der Popera-Nummer „Wasted Love“ saß. Damit untermauerte der 24-Jährige seine Rolle als Co-Favorit der heurigen Ausgabe.
Finnland und Schweden als stärkste Konkurrenten
Unmittelbar nach der JJ-Performance zeigten die Wettquoten weiterhin einen stabilen Platz 2 hinter dem schärfsten Konkurrenten, der schwedischen Musikkabaretttruppe KAJ. Diese geht mit ihrer Saunaparodie „Bara bada bastu“ erst als 23. im 26-köpfigen Feld ins Rennen. Früher dran ist die Finnin Erika Vikman, die mit ihrer ebenso harten wie erotischen Nummer „Ich komme“ Startnummer 13 ausgefasst hat und sich zum Liebling vor Ort gemausert hat.
Bis nun feststeht, ob JJ, KAJ oder ein anderer Teilnehmer mit kurzem oder langem Namen den größten Musikbewerb gewonnen hat, brauchen ESC-Fans etwas Sitzfleisch. Vor 0.30 Uhr wird nicht mit einem Ergebnis gerechnet. Schließlich werden heuer nicht nur die Stimmen des Publikums, sondern auch jene der internationalen Fachjurys verkündet, wobei beide Voten 50:50 gewertet werden.
Grandioses Moderationstrio
Was jetzt aber bereits feststeht, ist, dass das Moderationstrio des Baseler ESC eine echte Wucht darstellt. Neben Showlady Michelle Hunziker und Moderatorin Sandra Studer führt als Dritte im Bunde Kabarettistin Hazel Brugger schlagfertig durch den Abend. Gemeinsam gestaltet man eine der gelungensten, amüsantesten ESC-Präsentationen der vergangenen Jahre. Überhaupt findet mit dem großen Finale ein Eurovision Song Contest seinen Abschluss, der die Scharte wieder ausmerzt, die das Skandalevent von Malmö dem Geist des Bewerbs im Vorjahr geschlagen hatte.
Damals hatten Großdemonstrationen in der Stadt und wilde Proteste in der Halle gegen die Teilnahme Israels sowie der Ausschluss der Niederlande wegen eines Fehlverhaltens des Sängers Joost Klein arg am Selbstverständnis des ESC gekratzt. Basel präsentierte sich hingegen ungeachtet einer kleinen pro-palästinensischen Demonstration parallel zum Finale als bestens organisiertes, stimmungsvolles Event, bei dem eine brechend gefüllte Stadt den Geist des gemeinsamen Feierns pflegte.