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Volksoper Wien eröffnete Donauinselfest 2025 mit moderner Carmen-Inszenierung

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Katia Ledoux

©Katharina Schiffl

Bereits am Donnerstagabend vor dem offiziellen Start des Donauinselfests 2025 sorgte die Volksoper Wien mit der musikalischen Neuinterpretation Carmen – an opera-musical throwback für einen vielbeachteten Auftakt. Die moderne Inszenierung thematisiert Femizide und Gewalt an Frauen – mit einem genreübergreifenden Ensemble auf der 88.6-Rockbühne.

Am Abend des 19. Juni 2025 wurde das Donauinselfest erstmals mit einem kulturellen Pre-Opening eröffnet. Im Zentrum stand die Kooperation zwischen der Volksoper Wien und dem Donauinselfest: Carmen – an opera-musical throwback – eine musikalische Neuinterpretation des Opernklassikers von Georges Bizet. Die Aufführung fand bei freiem Eintritt auf der Bank Austria / Radio 88.6 Rockbühne statt.

Die Volksoper präsentierte damit eine eigenständige Version von Carmen, die gesellschaftlich aktuelle Themen wie Femizide und Gewalt an Frauen in den Mittelpunkt rückte. Die Inszenierung, die ab Oktober auch auf der Bühne der Volksoper zu sehen sein wird, stammt vom Regieduo Nils Strunk und Lukas Schrenk, gemeinsam mit Gabriel Cazes. Die drei Künstler sind bereits durch experimentelle Theaterarbeiten wie Die Zauberflöte – The opera but not the opera und Schachnovelle am Burgtheater bekannt geworden.

Lob für inhaltliche Auseinandersetzung

Barbara Novak, Landesparteisekretärin der SPÖ Wien, lobte die inhaltliche Auseinandersetzung: „Carmen – an opera-musical throwback befragt Femizide und Gewalt an Frauen unter heutigem gesellschaftlichem Blickwinkel. Die Donauinsel wird so zum Schauplatz einer modernen Opernerzählung für alle Wienerinnen und Wiener.“

Auch Volksoperndirektorin Lotte de Beer zeigte sich erfreut: „Oper ist so viel mehr, als viele Menschen glauben. Es ist Zeit, aus dem klassischen Setting herauszutreten. Mit dieser Produktion zeigen wir, wie spannend Oper sein kann.“

Musikalische Vielfalt und hochkarätige Besetzung

Die Neuinszenierung verband unterschiedlichste Musikrichtungen – von Jazz und Flamenco über Western, Musical, Pop bis Chanson. In der Titelrolle überzeugte die französische Mezzosopranistin Katia Ledoux, die bereits an internationalen Häusern wie dem Royal Opera House Covent Garden und der Oper Graz gastierte. Ihr zur Seite standen:

  • Anton Zetterholm als Don José – bekannt aus Tarzan und Das Phantom der Oper,

  • Stefan Cerny als Escamillo,

  • Julia Edtmeier als Micaëla,

  • Florian Carove als Morales.

Das Ensemble sorgte für ein emotionales und musikalisch vielschichtiges Erlebnis.

Ein gesellschaftlich relevantes Opernereignis im Festivalrahmen

Mit Carmen – an opera-musical throwback betrat die Volksoper Wien bewusst neues Terrain. Das Projekt zielte darauf ab, Oper einem breiten Publikum zugänglich zu machen – außerhalb des gewohnten Konzertsaals, im Kontext eines großen Popkulturfestivals.

Damit wurde nicht nur ein Festivalauftakt mit künstlerischem Anspruch gesetzt, sondern auch ein Zeichen: für mehr Sichtbarkeit gesellschaftlich relevanter Themen im Kulturbetrieb – und für die Öffnung klassischer Musikformen in den öffentlichen Raum.

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