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Wie Angehörige bei Alkoholsucht helfen und was ihnen hilft

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Alkoholabhängigkeit kann ganz unterschiedlich aussehen
©APA, dpa-tmn, Finn Winkler
Alkoholabhängigkeit kann ganz unterschiedlich aussehen. Was aber immer gleich ist: Unter ihr leiden nicht nur die Betroffenen, sondern auch ihre Liebsten. Sie sorgen sich nicht nur um den Gesundheitszustand der alkoholabhängigen Person. Laut Experten können auch diese Dinge belasten:

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Mitunter wenden Angehörige auch viel Energie dafür auf, das Alkoholproblem zu verheimlichen - um die Fassade vor Nachbarn oder dem Freundeskreis zu wahren.

All das erzeugt enormen Stress, der sich auf die Gesundheit auswirken kann - etwa in Form von Schlafproblemen, Magenerkrankungen, Depressionen oder sogar einer eigenen Alkoholabhängigkeit, wie Experten auflisten. Wie also umgehen mit dem Alkoholproblem der Mutter, des engen Freundes oder des Partners?

Wenn die Gedanken nur noch um die Alkoholabhängigkeit eines geliebten Menschen kreisen, bleibt nur wenig Raum für die eigenen Bedürfnisse. Dabei ist es gerade in so einer Situation wichtig, dass Angehörige an sich selbst denken - und Dinge tun, die ihnen wieder Kraft geben.

Helfen können dabei zwei Fragen: Was kann ich für mich tun? Und: Wie kann ich verhindern, dass Alkohol auch mein Leben ruiniert? Dabei darf die Antwort laut Experten auch lauten: "Ich nehme mir eine Auszeit, um mich zu schützen."

Gut gemeint, ist nicht immer gut gemacht: So raten Experten davon ab, Aufgaben zu übernehmen, für die eigentlich die alkoholabhängige Person verantwortlich ist. Hier sollte man als Angehöriger nur einspringen, wenn ansonsten ein großer Schaden entsteht.

Und wie spricht man gut über den Elefanten im Raum - den problematischen Alkoholkonsum? Auch wenn die Emotionen stark sind: Vorwürfe sind tabu. Am besten schildert man als Angehöriger seine Beobachtungen aus der Ich-Perspektive und signalisiert, dass man ein offenes Ohr hat.

Eine Sache sollten sich Angehörige unbedingt klarmachen: Sie können die alkoholabhängige Person zwar dazu ermutigen, ihr Trinkverhalten zu verändern und Hilfe zu suchen. Die Entscheidung, das Problem anzugehen, liegt aber bei ihr.

Gut zu wissen: Suchtberatungsstellen stehen nicht nur Betroffenen offen, sondern auch ihren Angehörigen.

Wer das Gefühl hat, dass der Austausch mit Menschen in einer ähnlichen Situation guttun könnte, kann sich zudem nach einer Selbsthilfegruppe in der Nähe umsehen.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/dpa-tmn/Finn Winkler/Finn Winkler

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