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Was hilft bei schwachen Handgelenken?

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Handgelenke machen schlapp? So werden sie wieder fit
©APA, dpa, gms, Christin Klose
Häufiger das Smartphone beiseitelegen und seltener die Computermaus bedienen: Das kann die Handgelenke schonen und Problemen vorbeugen. "Denn solche eher einseitigen Bewegungen können zu einer Überlastung der Sehnen führen. Dadurch kann es zu Entzündungen der Sehnenscheiden sowie zu Schmerzen kommen", sagt der Hand- und Unfallchirurg Tim Lögters.

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Er schätzt, dass rund 50 Prozent der Handgelenkprobleme ab 40 auf konkrete Unfälle zurückzuführen sind. Die anderen 50 Prozent, so Lötgers, kommen in der Regel durch Erkrankungen.

Neben entzündeten Sehnen gibt es noch weitere mögliche Ursachen für Schmerzen und Funktionsstörungen: "Zum einen kann es ab 40 zu verengten Nervenkanälen kommen. Dabei spüren die Patienten häufig - insbesondere nachts - ein Kribbeln in den Fingern", erklärt Lögters. Spürbar sei dies in 3,5 Fingern ab dem Daumen - also in allen Fingern außer dem halben Ring- und dem kleinen Finger.

Auch Zysten in der Gelenkkapsel sind ein möglicher Grund. "Sie sind unterschiedlich deutlich sichtbar. Die Größe kann variieren und von einem Hirsekorn, über eine Erbse bis zu einem Pflaumenkern reichen", so Lögters. Oft entstehe durch zu viel Gelenkflüssigkeit ein Überbein - und der Druck auf dem Gelenk führt zu einer Ausstülpung der Kapsel.

Eine andere häufige Ursache für Schmerzen ist, dass sich die Gelenke im Laufe der Zeit abnutzen - das wäre dann die klassische Arthrose. Die Schmerzen treten oft während der Bewegung auf. "Bei einem Bruch würden die Schmerzen in der Regel zusätzlich auch im Ruhezustand auftreten", erklärt Lögters.

Wichtig: Akute Schmerzen und Probleme sollte man unbedingt von einem Experten abklären lassen, also einem Facharzt oder einer Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie.

"Durch scheinbare Bagatelle-Verletzungen kann es zu strukturellen Verletzungen etwa an den Bändern kommen. Manchmal treten Probleme dann erst Jahre später auf", so Lögters Beobachtung. Daher lohne sich ein Besuch beim Facharzt auch, wenn man nach einem Unfall keine akuten Schmerzen habe.

Das Gelenk bis zu zwei Wochen nach einer Verletzung ruhigzustellen, sei vertretbar. "Das ist aber auf keinem Fall eine Dauerlösung", so Lögters.

Im Gegenteil: Bewegung kann dazu beitragen, die Muskulatur, die Sehnen, die Gelenke und sogar die Knochenstruktur zu stärken. Das ist alles wichtig, damit Bewegungen mit den Handgelenken geschmeidig möglich sind.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie Bewegung - insbesondere ein funktionales, ganzheitliches Training sei empfehlenswert. "Wer seine Nacken- und Rückenmuskulatur stärkt, tut auch seinen Handgelenken etwas Gutes", so Lötgers. "Denn eine starke Muskulatur kann etwa dafür sorgen, dass auch die Nervenbahnen gestärkt werden."

HAMBURG - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/gms/Christin Klose/Christin Klose

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