von
In Österreich tritt Diphtherie nur selten auf. Dass die Infektionszahlen insgesamt so gering sind, hat damit zu tun, dass der Großteil der Menschen gegen Diphtherie geimpft ist. Mit der Zeit lässt der Schutz allerdings nach, daher sind Auffrischungen wichtig.
Doch was ist Diphtherie überhaupt für eine Krankheit? Übeltäter sind Bakterien, die ein bestimmtes Toxin - also ein Gift - im Körper produzieren. Das kann lebensbedrohliche Folgen haben: Bei einer Rachendiphtherie etwa drohen starke Schwellungen im Halsbereich, die die Atemwege vollständig blockieren können. Betroffene können ersticken.
Lässt man sich impfen, bildet der Körper Antikörper gegen das Diphtherie-Toxin - die Krankheit kann nicht ausbrechen. Doch wann besteht ausreichender Impfschutz und wann muss man nachlegen? Der Überblick:
Den Empfehlungen der Experten zufolge sollten sie eine Grundimmunisierung bekommen, die aus drei Impfungen besteht.
Die erste Impfung ist demnach im Alter von zwei Monaten dran, die zweite Impfung mit vier Monaten, die dritte mit elf Monaten. Es gilt: Zwischen der zweiten und dritten Impfung sollten mindestens sechs Monate liegen. Frühgeborene bekommen übrigens noch einen Piks mehr - und zwar, wenn sie drei Monate alt sind.
Bei der Grundimmunisierung wird ein Sechsfach-Impfstoff eingesetzt, der auch vor anderen Erkrankungen schützt. Genauer gesagt: vor Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und Hib (Haemophilus influenzae Typ b).
Auch für Kinder sind Auffrischungen schon ein Thema. Die erste ist nach Empfehlung der Experten zufolge im Alter von fünf bis sechs Jahren dran, eine zweite im Alter von neun bis 16 Jahren.
Das kann man sich leicht merken: alle 10 Jahre. In der Regel wird der Piks als Kombinationsimpfung verabreicht, die auch den Tetanus-Schutz auffrischt.
Und: Einmalig sollte die Auffrischung mit einem Kombi-Impfstoff durchgeführt werden, der auch vor Keuchhusten schützt. Hat man diese Keuchhusten-Auffrischung noch nicht bekommen, sollte sie zusammen mit der nächsten Diphtherie-Auffrischung verabreicht werden.
Ja, das geht. Auch hier sind drei Impfungen fällig: Vier bis acht Wochen nach dem ersten Piks ist der zweite dran. Sechs bis zwölf Monate nach der zweiten Impfung folgt dann die dritte.
Übrigens: Gerade vor Reisen lohnt es sich, den Diphtherie-Impfschutz noch einmal zu checken. Denn in vielen Ländern Afrikas, des Südpazifiks und Osteuropas ist Diphtherie endemisch, tritt also regelmäßig auf. Plant man, in diese Regionen zu reisen, sollte man dies frühestens nach der zweiten Impfstoffdosis tun.
ARCHIV - Alle 10 Jahre sollten Erwachsene ihren Diphtherie-Schutz auffrischen. (zu dpa: «Diphtherie-Impfung: Wann eine Auffrischung angesagt ist») Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
ILLUSTRATION - Auch Kinder brauchen schon eine Diphtherie-Auffrischung. Die erste ist der Stiko-Empfehlung zufolge im Alter von fünf bis sechs Jahren dran. (zu dpa: «Diphtherie-Impfung: Wann eine Auffrischung angesagt ist») Foto: Christin Klose/dpa Themendienst/dpa-tmn - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit dem genannten Text - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++