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Machen Kohlenhydrate dick? Gesundheitsmythen im Faktencheck

in Kooperation mit MERKUR Versicherung
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Aktualisiert
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Wahrscheinlich gibt es wenige Themen, um die sich so viel vermeintliches Wissen rankt, wie um Ernährung und Gesundheit. Kein Wunder, schließlich ist den meisten Menschen Gesundheit wichtig. Das bestätigt auch eine Umfrage des Beratungsunternehmens McKinsey. 85 Prozent der Befragten gaben an, körperliche und mentale Gesundheit für "sehr wichtig" oder "äußerst wichtig" zu halten. Weil vor allem die Ernährung ein großer Einflussfaktor für das Wohlbefinden sein kann, gibt es auf diesem Bereich zahlreiche Gesundheitsmythen, die sich hartnäckig halten. Doch was stimmt wirklich?

Gesundheitsmythen rund um Ernährung

Kohlenhydrate machen dick

Mythos: Wer abnehmen will, muss Brot, Pasta & Co. meiden
Fakt: Ganz so einfach ist das nicht. Wer abnehmen will, muss darauf achten, weniger Energie aufzunehmen, als er verbraucht. Das heißt, die Kalorienbilanz muss stimmen. Komplexe Kohlenhydrate, also Vollkornprodukte oder Kartoffeln, liefern Energie und sättigen gut. Sinnvoll in die Ernährung integriert, können sie eine Wunderwaffe gegen Heißhunger sein.

Frisch ist gesünder als tiefgekühlt

Mythos: Tiefkühlgemüse und -obst enthält kaum Vitamine.
Fakt: In Wahrheit ist oft das Gegenteil der Fall: Weil das Obst oder Gemüse oft direkt nach der Ernte schockgefrostet wird, sind Tiefkühlprodukte sogar nährstoffreicher, vor allem außerhalb der Saison. Setzen Sie im Winter zum Beispiel lieber auf tiefgekühltes Gemüse aus Österreich statt auf frisches Gemüse aus dem Ausland. Sie tun so der Umwelt und sich selbst Gutes.

Eier sind schlecht für den Cholesterinspiegel

Mythos: Mehr als zwei Eier pro Woche sind ungesund.
Fakt: Mittlerweile gibt es eine sehr gute Studienlage rund um das Thema Eier. So weiß man heute, dass ein bis zwei Eier pro Tag völlig unbedenklich sind. Viel mehr Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel haben die gesättigten Fette und Transfette, die in stark verarbeiteten Lebensmitteln zu finden sind. Lieber Margarine, Frittiertes, Fast Food, Wurst und Chips meiden als das Frühstücksei zu opfern.

Man muss täglich 2 bis 3 Liter Wasser trinken

Mythos: Die berühmten acht Gläser Wasser sind das Um und Auf für die Gesundheit.
Fakt: An sich ist Durst ein guter Indikator für die Flüssigkeitsmenge, die wir brauchen. Allerdings verwechseln wir den oft mit Hunger. Viele Menschen vergessen auch einfach darauf, regelmäßig zu trinken. Während zwei Liter schon ein guter Ausgangswert ist, sollte man dennoch individuelle Faktoren miteinberechnen. Wer sich viel bewegt, in einer heißen Klimazone unterwegs ist, viel schwitzt oder sehr trockener Luft ausgesetzt ist (zB. im Flugzeug!), sollte mehr trinken.

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Wer nach 18 Uhr isst, nimmt zu

Mythos: Die Uhrzeit des Essens bestimmt, ob wir zunehmen.
Fakt: Der Zeitpunkt des Essens kann einen Einfluss auf das Gewicht haben. Das hat aber nichts mit einer bestimmten Uhrzeit zu tun, sondern mit den Begleitumständen. Studien zeigen nämlich, dass Menschen, die spät abends essen, tendenziell zu Lebensmitteln mit mehr Fett, Zucker und Kalorien greifen. Morgens ist die Insulinsensitivität höher. Das heißt, der Körper verwertet Energie aus Nahrungsmitteln effizienter. Weiters essen Menschen, die frühstücken, über den Tag verteilt laut Studien weniger. Und das hat natürlich Auswirkungen auf das Gewicht, weil die Kalorienbilanz ausgeglichen bleibt.

Man muss den Körper "entgiften"

Mythos: Detox-Kuren mit Säften reinigen den Körper von "Schlacken"
Fakt: "Schlacken" gibt es nicht. Der Körper ist durchaus in der Lage, mit seinen Abfallprodukten umzugehen. Dafür sind die Organe zuständig. Die Leber wandelt Schadstoffe um, die Nieren filtern Abfallprodukte aus dem Blut, Lunge, Darm und Haut scheiden Gase, Stoffwechselreste und Flüssigkeiten aus. Es braucht also keine speziellen "Detox-Kuren".

Fasten ist gesund

Mythos: Zeitweise auf Nahrung zu verzichten, hat viele positive Effekte auf den Körper.
Fakt: Es gibt mittlerweile eine solide wissenschaftliche Beweislage, dass Fasten nicht in den Bereich der Gesundheitsmythen fällt. Verschiedene Fastenkuren wie Intermittierendes Fasten (IF) verbessern zum Beispiel die Insulinsensitivität und den Blutzucker, das Gesamtcholesterin, den Blutdruck und Entzündungsmarker. Längere Fastenphasen können die Zellreparatur unterstützen und die Gedächtnisleistung verbessern. Wichtig ist, dass längeres Fasten nur unter Aufsicht von Spezialisten und Spezialistinnen erfolgen sollte.

Die Schale ist das Gesündeste an Obst und Gemüse

Mythos: Vitamine und Mineralstoffe finden sich unter der Schale, weshalb man diese mitessen sollte.
Fakt: Tatsächlich einer der Gesundheitsmythen, die zum Großteil stimmen. In vielen Fällen sind die meisten Vitamine, Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe direkt unter der Schale zu finden. Beim Schälen können bis zu 50 Prozent des wertvollen Nährstoffgehalts verloren gehen. Äpfel, Karotten, Kartoffeln, Gurken und Zucchini daher möglichst in ihrer Gesamtheit essen.

Weitere Gesundheitsmythen im Check

Wer nicht schwitzt, nimmt nicht ab

Mythos: Sport bringt nur dann etwas, wenn er anstrengend ist.
Fakt: Jede Form der Bewegung ist besser als Bewegungsmangel. Körperliche Aktivität, dazu gehört schon gemütliches Spazierengehen, ist die beste Präventionsmaßnahme gegen Zivilisationskrankheiten. Welche Intensität und Sportart man wählen sollte, hängt von den individuellen Zielen ab. Wer beispielsweise effizient Fett verbrennen möchte, sollte auf moderates Kardiotraining in Kombination mit gezieltem Krafttraining setzen.

8 Stunden Schlaf müssen sein

Mythos: Nur wer 8 Stunden täglich schläft, bleibt gesund
Fakt: Es ist richtig, dass ausreichender Schlaf für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter wichtig ist. Allerdings gibt es keine Einheitsformel. Manche Menschen kommen mit 6,5 Stunden sehr gut klar, andere brauchen eher 9 Stunden, um gut zu funktionieren. Entscheidender als die Länge des Schlafs sind dessen Qualität, die Regelmäßigkeit und das Erholungsgefühl am Morgen. Kinder und Jugendliche haben einen deutlich höheren Schlafbedarf als Erwachsene. Kinder bis fünf Jahre benötigen bis zu 14 Stunden Schlaf, Volksschulkinder immer noch bis zu 11 Stunden. Und auch Jugendliche müssen viel schlafen. Zehn Stunden sind normal.

Gesundheit ist Sache der Genetik

Mythos: Ob wir eher krankheitsanfällig oder gesund sind, hat mit dem zu tun, was uns unsere Eltern mitgeben.
Fakt: Zwar hat die Genetik einen Einfluss auf unsere Gesundheit, allerdings haben wir viele Dinge selbst in der Hand. Das Stichwort ist Prävention. Und die beginnt schon sehr früh. Als Eltern können wir unseren Kindern die Basis für ein gesundes Leben mitgeben und vorleben. „Ich bin überzeugt davon, dass wir so früh wie möglich damit beginnen müssen, nützliche Gewohnheiten aufzubauen und unseren Kindern weiterzugeben, damit Vorsorge etwas Selbstverständliches wird. Das ist der erste und wichtigste Schritt", ist auch Christian Kladiva, Vorstandsdirektor Merkur Versicherung AG, überzeugt. "Unsere Gesundheit, die unserer Familie und der Umgang mit ihr müssen für uns normal werden. Prävention darf keine Nebenrolle spielen, dafür ist unsere Gesundheit viel zu wichtig.“

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