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Mengenmäßig wurde damit im Vorjahr erstmals wieder das Niveau von 2019 übertroffen, wirtschaftlich entwickelte sich die Branche dennoch unterdurchschnittlich. Im Ergebnis habe der Tourismus im Vorjahr nicht als Konjunkturmotor gewirkt, sondern den Wirtschaftsabschwung verstärkt, so die Analyse der Wifo-Ökonomen. Ohne den negativen Beitrag dieses Sektors wäre das reale BIP um 0,1 Prozentpunkte weniger stark zurückgegangen.
Für das Jahr 2025 erwartet das WIFO insgesamt eine stabile Nächtigungsentwicklung. Die Zahl der Übernachtungen dürfte mit geschätzten 154,6 Millionen leicht über dem Niveau von 2024 liegen (+0,2 Prozent). Die Reiselust sei weiterhin hoch, so das Institut, doch sei angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten - insbesondere auch in Deutschland als wichtigstem Herkunftsmarkt - mit zurückhaltenden Ausgaben der Gäste zu rechnen. Das erschwere die wirtschaftliche Lage vieler Betriebe zusätzlich, zumal auch höhere Preise bei Lebensmitteln, Energie und gestiegene Lohnkosten zu Buche schlagen.
Die Wintersaison 2024/25 zeigt sich laut Wifo bisher ambivalent: Zwar stieg die Zahl der Gästeankünfte in der Periode November bis März um 0,8 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 17,8 Millionen, gleichzeitig ging die Zahl der Nächtigungen aber um 0,6 Prozent auf 64,1 Millionen zurück. Der Rückgang sei allerdings stark durch Kalendereffekte verzerrt - etwa den Schalttag im Februar 2024 und die Lage der Osterferien. Bereinigt um diese Faktoren hätte es laut Wifo sogar einen Nächtigungszuwachs von 4,7 Prozent gegeben.
Der Binnentourismus erwies sich erneut als stabile Säule der Wintersaison: Die Nächtigungen inländischer Gäste nahmen um 0,6 Prozent zu, während jene aus dem Ausland um 1,0 Prozent zurückgingen. Besonders die Teuerung in Gastronomie (+6,0 Prozent) und Beherbergung (+5,5 Prozent) habe sich dämpfend auf reale Einnahmen ausgewirkt.
Für die Gesamtwintersaison 2024/25 rechnet das Wifo mit einem leichten Anstieg der Nächtigungen auf rund 72 Millionen (+1,3 Prozent). Im Vergleich zur Vorkrisensaison 2018/19 bleibt das Volumen aber weiter leicht zurück.