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"Die Gäste suchen vermehrt nach Qualität, Vorarlberg bietet sie", so Tourismuslandesrat Marco Tittler (ÖVP), der sich damit in der Tourismusstrategie bestätigt sah. Auf Qualität zu setzen, beginne sich auszuzahlen. So trage der Tourismus mit 7,1 Prozent in Vorarlberg mehr zum Bruttoregionalprodukt bei als im Österreich-Schnitt, betonte er die Bedeutung der Branche. Der "Touristische Konsum" liege laut aktueller Wertschöpfungsstudie der Statistik Austria bei 1,96 Mrd. Euro, die indirekten Effekte seien wohl noch einmal so hoch.
Laut Befragungen liege die Reisefreudigkeit heuer in den Hauptmärkten Deutschland, Österreich, Schweiz und Niederlande weiter auf hohem Niveau, so Vorarlberg Tourismus-Geschäftsführer Christian Schützinger bei der Pressekonferenz in Dornbirn. Hauptmotiv sei für 82 Prozent weiter das Skifahren. Besonders geschätzt würden Preisleistungsverhältnis und Angebotsvielfalt. So setze man in Vorarlberg in Ergänzung zu hoher Qualität bei Beherbergung, Gastronomie und Seilbahnen auf Kulinarik und Kultur. "Die Ausgabebereitschaft nimmt zu, aber es muss auch die Qualität dazu passen", so Schützinger.
Bei den Gästen handle es sich zu einem Drittel um Stammgäste, ein Drittel buche einen bis drei Monate vor dem Urlaub, ein weiteres Drittel inzwischen erst zwei bis vier Wochen vorher. Dieser hohe und wachsende Anteil an Kurzentschlossenen erschwere die Planung in den Betrieben, "aber damit müssen wir leben". Es gelte daher, bei allen Infokanälen "always on" zu sein, um diese Gäste abzuholen. Im Schnitt blieben Wintergäste 4,2 Tage. Als erstes Skigebiet startet bereits diesen Freitag die Silvretta-Montafon mit einem Wochenendbetrieb.
Ziel müsse es künftig sein, vermehrt die Wertschöpfung zu steigern, betonte Tourismus-Fachgruppenobmann Markus Kegele. "Wir haben mehr Gäste, längere Saisonen und eine höhere Auslastung, aber die betriebswirtschaftliche Wahrheit ist: Das Ergebnis wächst nicht mit", so Kegele. Potenzial, um die Auslastung in Monaten mit leeren Betten zu erhöhen, sah er etwa beim Thema Kulinarik - für über 40 Prozent der Gäste ein Grund, nach Vorarlberg zu kommen. In dieser Hinsicht sei auch die Rückkehr des Gourmetführers Guide Michelin nach Österreich zu begrüßen.
Die Seilbahnen haben laut ihrem Fachgruppen-Geschäftsführer Michael Tagwerker auch heuer kräftig investiert. 122 Mio. Euro flossen in Bahnen, Beschneiung und Pisten. Qualität und Schneesicherheit seien wesentliche Kriterien, den Winterurlaub in Vorarlberg zu verbringen. Das Thema Einheimischen-Tarife beschäftigt auch in Vorarlberg. Gegenüber "kreativen Lösungen" andernorts sei man hierzulande skeptisch, man hoffe aber auf eine baldige, europäische Lösung. "Damit wäre allen gedient", so Tagwerker.





