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Bei dem Green Event in Bregenz suchen rund 300 Teilnehmer zwei Tage lang nach konkreten Lösungen für eine nachhaltigere Tourismuszukunft. Dabei lerne man von positiven Beispielen, aber auch aus gemachten Fehlern, betonte Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung. Sie unterstrich den Wert einer positiven Fehlerkultur: "Ohne Scheitern keine Transformation."
Laut einer Umfrage der Österreich Werbung unter deutschen Gästen ist knapp ein Viertel bereit, für Nachhaltigkeit mehr zu bezahlen - wobei Nachhaltigkeit nicht immer teurer sein müsse, wie Steharnig-Staudinger erklärte. Rucksack packen und loslaufen etwa koste nicht viel. Anders sehe das natürlich zum Beispiel bei Lebensmitteln wie regionalem Fleisch aus, aber: "Lieber hab ich ein bisschen weniger Schnitzel und dafür ein gutes Schnitzel."
Die Gastgeberregion Vorarlberg präsentierte ein Vorzeigeprojekt für Nachhaltigkeit ohne zusätzliche Kosten für den Gast: Seit Mai 2025 steht Übernachtungsgästen der Region Bodensee-Vorarlberg ein über die Gästetaxe finanziertes ÖPNV-Angebot zur Verfügung, mit dem das ganze Land klimafreundlich erkundet werden kann. Der Tourismus trage auch Verantwortung für die Entwicklung des Landes, sagte Vorarlberg-Tourismus-Geschäftsführer Christian Schützinger. So könne er beispielsweise dazu beitragen, dass das öffentliche Verkehrsnetz auch in ländlichen Gebieten gut bleibe oder sogar wachse - hier würden sich die Bedürfnisse von Bevölkerung und Fremdenverkehr überschneiden.
Bereits seit 2019 gibt es in Österreich den "Plan T - Masterplan für Tourismus", der als Richtschnur für die österreichische Tourismuspolitik dient und immer wieder aktualisiert wird. Darin verankert ist das Ziel, dass Österreich zu den nachhaltigsten Destinationen weltweit gehören soll. Das betreffe alle drei Säulen der Nachhaltigkeit: die ökologische, die ökonomische und die soziale, die sich sowohl auf die Mitarbeiter in den Betrieben als auch auf die Bevölkerung beziehe, betonte Ulrike Rauch-Keschmann, Sektionschefin für Tourismus im Wirtschaftsministerium. Erfreulich sei, dass Nachhaltigkeit nicht nur bundesweit, sondern auch in den Länder- und Regionalstrategien inzwischen fest verankert sei.
Auch die Wirtschaftskammer greife den Betrieben unter die Arme, erklärte WKÖ-Vizepräsidentin Martha Schulz: "Wir unterstützen unsere Mitglieder, Nachhaltigkeit nicht als Pflichtaufgabe, sondern als strategische Chance zu begreifen." Laut Sustainable Tourism Index sei Österreich nach Schweden und Finnland bereits eine der nachhaltigsten Destinationen der Welt.