Die neue Koralmbahn nimmt im Dezember ihren Betrieb auf. Nun ist klar: Neben der Westbahn werden auch Intercity-Züge der ÖBB am Bahnhof Kühnsdorf halten. Infrastrukturminister Peter Hanke bestätigte die fixe Zusage bei einem Lokalaugenschein in Kärnten.
Die neue Koralmbahn, die ab 14. Dezember Graz und Klagenfurt in rund 45 Minuten verbinden soll, bringt eine bedeutende Neuerung für Unterkärnten: Neben der Westbahn werden künftig auch Intercity-Züge der ÖBB am Bahnhof Kühnsdorf-Klopeiner See halten. Das gab Infrastrukturminister Peter Hanke (SPÖ) am Freitag im Rahmen eines Kärnten-Besuchs offiziell bekannt. Der neue Fahrplan mit dem zusätzlichen Halt soll Mitte September präsentiert werden.
Die Ankündigung wurde im Beisein von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, SPÖ-Bezirksvorsitzendem Hermann Srienz sowie weiteren Bezirksbürgermeistern begrüßt. Der Halt in Kühnsdorf sei ein wichtiger Baustein für die regionale Entwicklung, erklärte Kaiser: „Ein IC-Halt in Kühnsdorf ist nicht nur sinnvoll, sondern unabdingbar, damit wir die Potenziale der Südbahn und der Region Unterkärnten im Interesse der Bevölkerung und der Wirtschaft voll ausschöpfen können.“
Tunnel mit Symbolcharakter
Infrastrukturminister Hanke machte bei seinem Lokalaugenschein auf den infrastrukturellen und wirtschaftlichen Stellenwert der gesamten Koralmbahn aufmerksam. In Mitterpichling, wo sich der Eingang zum Koralmtunnel befindet, sagte Hanke: „Ein Projekt mit rund sechs Milliarden Euro Investment, eine Schnellstrecke zu etablieren, die bis zu 250 km/h gefahren werden kann und Klagenfurt und Graz in 45 Minuten verbindet – das ist ein Meilenstein der europäischen Mobilität.“ Der Tunnel sei das Herzstück der Verbindung zwischen Steiermark und Kärnten.
Der langjährige Projektleiter Klaus Schneider begleitete die Entwicklung der Strecke fast 30 Jahre lang. Bis zur geplanten Eröffnung Mitte Dezember werden noch Einsatz- und Übungsfahrten durchgeführt.
Perspektiven über die Landesgrenzen hinaus
Trotz zunehmender infrastruktureller Konkurrenz mit der Steiermark sieht Landeshauptmann Kaiser auch Chancen zur Zusammenarbeit. Die Koralmbahn könne neue Impulse im Bereich von Wissenschaft, Arbeitsmarkt und regionaler Kooperation setzen. In diesem Zusammenhang sei auch ein gemeinsames Tarifmodell für die beiden Bundesländer denkbar. Minister Hanke zeigte sich offen: „Ich würde dieses Gespräch anregen und auch unterstützen.“
Neben der Koralmbahn stand auch die Situation auf der Tauernautobahn (A10) auf der Agenda. Dort sei laut Hanke bis 2028 ein intelligentes Verkehrsmanagement-System geplant, um die Staubelastung, insbesondere in der Urlaubszeit, zu reduzieren. Kurzfristige Maßnahmen sollen bereits im Herbst vorgestellt werden.