Prinzessin Margaret: Queen-Schwester als traurige Palast-Rebellin - ihre Biografie

Ihr Whisky-Konsum war legendär, ihr Jähzorn auch. Prinzessin Margaret passte so gar nicht in das strenge Protokoll des britischen Königshauses. Wer war die Schwester von Queen Elizabeth II.?

von Prinzessin Margaret © Bild: imago/ZUMA Press

Steckbrief Prinzessin Margaret

  • Geburtsdatum: 21. August 1930
  • Geburtsort: Glamis Castle, Vereinigtes Königreich
  • Gestorben am: 9. Februar 2002
  • Sterbeort: King Edward VII's Hospital, London, Vereinigtes Königreich
  • voller Name: Margaret Rose Windsor
  • Titel: Gräfin von Snowdon, Her Royal Highnes The Princess Margaret
  • Sternzeichen: Krebs
  • Größe: 1,55 m
  • Eltern: George VI, Elizabeth Angela Marguerite Bowes-Lyon (Queen Elizabeth The Queen Mother)
  • Geschwister: Queen Elizabeth II.
  • Ehepartner: Antony Armstrong-Jones, 1. Graf von Snowdon (verheiratet 1960–1978)
  • Kinder: Sarah Chatto, David Armstrong-Jones, 2. Graf von Snowdon

Prinzessin Margaret, die am 9. Februar 2002 im Alter von 71 Jahren verstarb, galt lange Zeit als der heimliche Star des britischen Königshauses. Schon bevor das Haus Windsor in den 90er Jahren von Eheskandalen der nachfolgenden Generation erschüttert wurde, hatte Margaret mit Affären und Scheidung für Sprengstoff gesorgt. Ihr Leben war von Rebellion, Enttäuschung und Verzicht gekennzeichnet.

Queen Mum mit ihren Töchtern Elizabeth und Margaret
© imago images/Classic Vision Queen Elizabeth II. mit ihrer jüngeren Schwester Prinzessin Margaret im Jahr 1937

Die jüngere Schwester der Queen war dennoch für viele eine Bilderbuch-Prinzessin, deren tief unglückliche Liebschaften die Herzen von Millionen berührten. Andere sahen in ihr eine Schauspielerin, die zeitlebens die Unglückliche mimte, weil sie die große Liebe ihres Lebens nicht bekam.

Unglückliche Liebe mit Peter Townsend

Durch ihre Romanze mit dem Fliegeroffizier Peter Townsend geriet die am 21. August 1930 geborene Prinzessin Anfang der 50er Jahre in die Schlagzeilen. Sie hatte sich unsterblich in den Adjutanten ihres Vaters, König Georg VI., verliebt und wollte Townsend, einen geschiedenen Familienvater, heiraten. Aber noch war die Zeit nicht reif dafür, dass eine Königliche Hoheit eine Ehe mit einem Bürgerlichen einging, der zudem schon einmal verheiratet war.

Auf Drängen von Königsfamilie, anglikanischer Kirche und Establishment entschied sich Margaret im Oktober 1955 zum Verzicht. Politiker, Verfassungsexperten und Royalisten hatten ihr eingeredet, eine Ehe mit Townsend würde die Monarchie gefährden. Margaret selbst begründete ihre Entscheidung mit dem kirchlichen Gebot von der Unauflöslichkeit der Ehe. "Margaret wusste, dass sie alle königlichen Privilegien verlieren würde und möglicherweise im Ausland leben müsste - das wollte sie nicht aufgeben", sagte Giles Townsend, Sohn des einstigen Geliebten, Jahre später.

Hochzeit mit Antony Armstrong-Jones

Als die Prinzessin im Mai 1960 in der Westminster-Abtei den bürgerlichen Fotografen Antony Armstrong-Jones (Lord Snowdon) heiratete, wurde dies von vielen als eine Trotzreaktion interpretiert. Aus der Ehe gingen zwei Kinder, David und Sarah, hervor. Aber schon acht Jahre später kriselte es, im Mai 1978 wurde die Verbindung offiziell geschieden, nachdem beide Partner schon lange ihre eigenen Wege gegangen waren.

Prinzessin Margaret und Anthony Armstrong Jones mit ihrem Sohn David
© imago/ZUMA Press Prinzessin Margaret kurz nach der Geburt ihres Sohnes David im Jahr 1961 mit ihrem Ehemann Antony Armstrong-Jones

Wer war Prinzessin Margaret?

Margaret stürzte sich in ein Leben voller Partys. Ihr mehrjähriges Verhältnis zu einem 17 Jahre jüngeren Playboy brachte ihr viel öffentliche Kritik ein. Auch der Schauspieler Peter Sellers zählte zu den Männern in ihrem Leben. Ein Labour-Abgeordneter titulierte Margaret einmal als "königliches Flittchen". Für die "Times" war sie eine "verfehlte Schauspielerin".

»Ausgesprochen giftig und absichtlich böse«

In ihrem Ferienhaus auf der Karibik-Insel Mustique feierte Margaret, deren Whisky- und Zigarettenkonsum legendär war, wilde Partys. Die hübsche Königsschwester, so die "Times", verlangte dabei von ihren Freunden "immer Respekt und manchmal sogar Unterwürfigkeit, die sie als Schwester der Queen für sich in Anspruch nahm". Wegen ihres "mitunter herrischen Wesens" war sie nicht immer wohlgelitten, berichteten Freunde. Ein anonym gebliebener Kenner bezeichnete sie gar als "ausgesprochen giftig und absichtlich böse".

Krebs, Schlaganfall, Depressionen

Prinzessin Margaret im Jahr 1980
© IMAGO/MediaPunch Prinzessin Margaret im Jahr 1980

Die Enttäuschungen der Liebe, das Jet-Set-Leben, Alkohol und Nikotin hinterließen ihre Spuren. Berichte über Gesundheitsprobleme traten an die Stelle von Skandalnachrichten. Im Jänner 1985 wurde Margaret nach Krebsverdacht der linke Lungenflügel entfernt. Sieben Jahre später erkrankte sie an einer Lungenentzündung. Im Februar 1998 folgte der erste von mehreren Schlaganfällen - im Alter von 67 Jahren. Ein Jahr später verbrühte sich die Prinzessin in der Badewanne beide Füße. Die Verletzungen - und ihre nur langsame Genesung - sollen der Prinzessin geistig und körperlich sehr zugesetzt haben. Immer wieder war von einer Depression die Rede. "Sie leidet sehr unter klinischen Depressionen, und die Königin und die Königinmutter machen sich große Sorgen um sie", sagte eine "ranghohe königliche Quelle" im Magazin "People" im Jahr 2000. Zuletzt war sie fast blind und erschien in der Öffentlichkeit nur noch im Rollstuhl und mit einer schwarzen Brille.

»Sie wäre eine glücklichere Frau gewesen«

"Die Zeit und das Leben haben Prinzessin Margaret nicht gut behandelt", konstatierte die "Times." "Hätte man ihr vor 40 Jahren erlaubt, die Liebe ihres Lebens zu heiraten, wäre sie eine glücklichere und vielleicht eine gesündere Frau gewesen."

Beziehung zu ihrer Schwester Queen Elizabeth II.

Zu ihrer Schwester, Queen Elizabeth II., hatte Margaret offenbar ein gespaltenes Verhältnis. "Regier Du mal lieber Dein Empire", soll sie die Königin einmal angeherrscht haben, als diese sich in ihre Angelegenheiten einmischen wollte, schrieb der "Spiegel". Die Queen selbst gab sich Jahrzehnte später disziplinierter: Sie sei in "tiefer Trauer" über den Tod der "geliebten Schwester", ließ sie nach dem Ableben Margarets mitteilen. Die "Times" hatte einst gemutmaßt, das Leben von Margaret wäre anders verlaufen, hätten man ihr die Heirat mit ihrer großen Liebe erlaubt.

Queen Elizabeth und Prinzessin Margaret
© IMAGO/Avalon.red Prinzessin Margaret mit ihrer Schwester Queen Elizabeth im Jahr vor ihrem Tod

Prinzessin Margaret hat ihren beiden Kindern ein Erbe von 7,6 Millionen Pfund hinterlassen. Wie ihr Sohn David Linley erklärte, müssen darauf 40 Prozent Erbschaftssteuer gezahlt werden.

Danach würden ihm und seiner Schwester Sarah Chatto 4,5 Millionen Pfund an Barvermögen und Immobilien verbleiben. Die Queen wurde im Testament ihrer mit 71 Jahren verstorbenen Schwester nicht bedacht.

Prinzessin Margaret mit ihren Kindern Viscount Linley und Lady Sarah Chatto
© IMAGO/Avalon.red Prinzessin Margaret mit ihren Kindern David und Sarah

Margaret wollte lieber Feuerbestattung als "düsteren Friedhof"

Entgegen der Tradition im britischen Königshaus hat sich Prinzessin Margaret eine Feuerbestattung gewünscht. Den königliche Friedhof auf Schloss Windsor fand sie zu "zu düster", wie sie einer Freundin anvertraute. Die Urne mit der Asche der verstorbenen Prinzessin Margaret ruht einer der Königsgrüfte in der mittelalterlichen St. Georgs-Kapelle von Windsor. Die Urne der Prinzessin wurde nach Angaben des Buckingham-Palasts in einer der Grüfte untergebracht, in der unter anderem auch die Könige George III. (gest. 1820), George IV. (1830) und William IV. (1837) sowie Mitglieder von deren Familien beigesetzt sind.

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