Alles zur Krisenvorsorge [mit Prepper-Checkliste]

Was benötigt man im Krisenfall? Welche Lebensmittel und Ausrüstung sollte man unbedingt vorrätig haben? Und was gilt es sonst noch zu beachten? Sogenannte Prepper sind stets auf Katastrophen wie einen Krieg, einen großflächigen Stromausfall oder Hochwasser vorbereitet. Was Prepping bedeutet und was jeder und jede als Notvorsorge zuhause haben sollte.

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Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet Preppen bzw. Prepping?

Der Begriff Preppen ist aus dem Englischen hergeleitet und bedeutet so viel wie auf eine Krisensituation vorbereitet sein - "be prepared". Die Krisenvorsorge bezieht sich in erster Linie auf das Anlegen von Vorräten. Legt man seine Vorräte für einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen aus, kann man bereits von Prepping sprechen. Echte Prepper lagern aber nicht nur einen Notvorrat an Essen ein, sondern wissen zum Beispiel auch, wie sie Strom erzeugen können und wo sie im Notfall zu trinken bekommen. Für den Fall, dass sie ihr Zuhause verlassen müssen, wissen sie wohin. Denn sie haben sich bereits eine sichere Unterkunft gesucht und wissen, wo der nächstgelegene Bunker ist. Und sie wissen auch, wie sie - wenn die Straßen überfüllt sind - dorthin gelangen.

Prepper-Checkliste: Lebensmittel zur Notvorsorge

Der Niederösterreichische Zivilschutzverband empfiehlt, für den Fall des Falles einen Vorrat an Lebensmittel für mindestens zwei Wochen zuhause zu haben. Dabei handelt es sich um folgende Produkte:

  • 10 Eier
  • 2 kg Erdäpfel
  • 250 g Streichfett
  • 1 kg Brot (vakuumverpackt)
  • 1 kg Mehl
  • 1 kg Reis
  • 1/2 kg Teigwaren
  • 1 kg Zucker
  • 1/2 kg Knäckebrot
  • 1 Pkt. Schmelzkäse
  • 1/2 Liter Speiseöl
  • 1 Pkt. Semmelwürfel
  • 1 Pkt. Kartoffelpüree
  • 2 Pkt. Packerl-Suppe
  • 2 Gläser Salat
  • 200 g Trockenvollmilch
  • 2 x 1/2 Liter Haltbarmilch
  • 1 Glas Honig oder Marmelade
  • 1/2 Liter Fruchtsaftkonzentrat
  • 2 Dosen Fischkonserven
  • 2 x 1/2 kg Dosensuppe
  • 3 x 1/2 kg Gemüsekonserven
  • 1/2 kg Hülsenfrüchte
  • 10 x 1/2 kg Fleischkonserven
  • 1 Dose Champignons
  • 2 Dosen Dosenaufstrich
  • 35 Liter Mineralwasser
  • Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze nach Bedarf

Martin Mollay, ehemaliger Ausbilder beim Jagdkommando, einer Eliteeinheit des Bundesheeres, rät, auf Nahrungsmittel zu setzen, die reich an Proteinen, ungesättigten Fettsäuren, Spurenelementen, Mineralstoffen und Vitaminen sind. Die beiden Letzteren könne man auch in Form von Nahrungsergänzungsmittel einlagern, allen voran Vitamin B12 und Vitamin C. Ihm zufolge sollte man in erster Linie stilles Wasser, "das jeder trinken kann", daheim haben. Sinnvoll seien auch Tabletten zur Entkeimung von Wasser.* So könne man sichergehen, dass auch länger gelagertes Wasser genießbar ist.

Prepper-Checkliste: Notvorrat

Dem Niederösterreichischen Zivilschutzverband zufolge ebenfalls zum "Survival" vorrätig haben sollte man - je nach persönlichem Bedarf:

  • Diätprodukte
  • Babynahrung
  • Tiernahrung
  • Medikamente
  • Wasserfilter
  • einen Verbandskasten*
  • Dokumente
  • Bargeld in kleinen Scheinen
  • Bücher
  • Spiele

Notvorrat für ein Blackout

Für den Fall, dass ein Blackout eintritt und die Stromversorgung ausfällt, sollte man folgende Utensilien zuhause haben:

Wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten

Um im Ernstfall überleben zu können, bedarf es aber nicht nur der richtigen Vorräte, sondern auch einer Reihe an Kenntnissen und Fertigkeiten zum Prepping. So kann es zum Beispiel hilfreich sein, wenn man in freier Natur ein Feuer entfachen, eine Unterkunft bauen, eine Wasserstelle finden und sich räumlich orientieren kann. Zudem ist es nützlich zu wissen, welche Pflanzen und Pilze genießbar sind und wie man ebendiese auf offenem Feuer zubereitet. Auch Erste Hilfe und Selbstverteidigung sind Themen, mit denen sich ein richtiger Prepper laut Mollay, der spezielle Survival-Kurse anbietet, auseinandersetzt. Nicht zuletzt ginge es auch darum, wirtschaftliche Entwicklungen zu beobachten und richtig interpretieren zu können.


Mögliche Krisen-Szenarien in Österreich

Während der Einschlag eines Meteoriten als Ursache für eine Krisensituation eher unwahrscheinlich ist, schätzen Zivilschutzexperten Umwelt- oder atomare Katastrophen als durchaus realistisch ein. "Naturkatastrophen wie Hochwasser, Industrieunfälle mit mehreren Toten, extreme Hitze oder Dürre, die ebenfalls zahlreiche Todesopfer fordern können, sowie großflächige IT- und Stromausfälle." All dies liegt laut Robert Stocker, Leiter der Abteilung für Krisen- und Katastrophenschutz im Innenministerium, im Bereich des Möglichen, wie er 2017 gegenüber News sagte. Auch extreme Schneefälle und Lawinen können, wie uns die letzten Jahre gelehrt haben, Situationen herbeiführen, in denen die Betroffenen mehr oder weniger auf sich selbst gestellt sind.

Stichwort Blackout. Kühlregale und Gefrierschränke würden im Falle eines längerfristigen Stromausfalls auch im Supermarkt nicht mehr funktionieren. Ganz zu schweigen von den elektrischen Türen. Früher oder später würde das Bargeld ausgehen - denn auch Abheben wäre nicht mehr möglich. Ebenso wenig wie das Bezahlen mit Karte. Was aber ohnehin keine Rolle spielt, denn bei einem Stromausfall würde auch die Supermarktkassa nicht mehr funktionieren. Über kurz oder lang würde sich der persönliche Lebensmittelvorrat dem Ende zuneigen. Außerdem würden weder Licht noch Heizung funktionieren und das öffentliche Leben würde zum Erliegen kommen.

»Sämtliche Rettungskräfte wären in den ersten 72 Stunden damit beschäftigt, Leute aus dem Lift zu holen«

In den Spitälern könnten Patienten nicht mehr hinreichend versorgt werden. Und auf den Straßen würde Chaos herrschen aufgrund ausgefallener Ampelanlagen. Ebenso wie viele öffentliche Verkehrsmittel, die nicht mehr funktionieren. "In Berlin wären in den ersten 72 Stunden sämtliche Rettungskräfte nur damit beschäftigt, Leute aus dem Lift zu holen", gibt Mollay eine Modellrechnung wieder. "Drei Tage ohne Wasser. Das ist schon lebensgefährlich."


Buch- und Shoppingtipps zum Thema Preppen

"Das Prepper-Handbuch: Krisen überleben" finden Sie hier.*

Das Buch "Prepper-Packliste: Die Grundlagen der Krisenvorsorge für Neulinge" finden Sie hier.*

Den Ratgeber "Prepper, Krisenvorsorge, Survival Guide: Bereit zum Überleben" finden Sie hier.*

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Eigenverantwortliche Krisenvorsorge in Österreich

Während sich Prepper in den USA, wo die Bewegung ihren Ursprung nahm, mitunter in Bunkern auf den Weltuntergang vorbereiten, geht es in Österreich vor allem um die eigenverantwortliche Krisenvorsorge. In erster Linie durch das Einlagern entsprechender Vorräte. Es gibt hierzulande keine staatlichen Lebensmittelreserven, wie BMI-Katasrophenschützer Stocker gegenüber News erklärt. Dementsprechend setzt der Österreichische Zivilschutzverband voraus, dass jeder Haushalt Wasser, Nahrung und weitere Ausrüstung vorrätig hat, um im Krisenfall mindestens zwei Wochen lang autark leben zu können.

»Man kann sich nur bis zu einem gewissen Grad sinnvoll vorbereiten«

"Man kann sich nur bis zu einem gewissen Grad sinnvoll vorbereiten", weiß Mollay. Dennoch sei es wichtig, "hinzuschauen und zu wissen, wie man in einer außergewöhnlichen Situation zurechtkommt." Nicht in Angst leben, nicht in Panik verfallen. Sondern sich mit den Möglichkeiten auseinandersetzen, um im Falle des Falles gut vorbereitet zu sein.