5 spektakuläre
Phänomene der Erde

Diese Vorkommnisse geben Wissenschaftlern teils bis heute Rätsel auf

Gewisse Naturereignisse und Geschehnisse können sich Wissenschaftler teils bis heute nicht erklären. Welche Phänomene der Erde zahlreiche Experten und Forscher auf die Probe gestellt haben.

von Wandernde Steine © Bild: Jon Sullivan (pdphoto.org) / CC0/Wikipedia

1. Kugelblitze

Schon seit mehreren hundert Jahren beschäftigt das Phänomen Kugelblitz die Wissenschaft. Unter Kugelblitzen werden kugelförmige Leuchterscheinungen verstanden, die meist in der Nähe eines Gewitters auftreten, wie Augenzeugen berichten. Die ersten Sichtungen wurden in der Antike gemeldet. Im Laufe der Zeit sollen unter anderem berühmte Persönlichkeiten wie der griechische Philosoph Seneca, König Karl der Große (747-814), König Heinrich II. (1133-1189), der Physiker Nikola Tesla (1856 - 1943) oder der dänische Physik-Nobelpreisträger Niels Bohr (1885-1962) das Phänomen beobachtet haben.

Beschreibung eines Kugelblitzes aus dem 19. Jahrhundert
© Wikipedia/public domain Zeichnung eines Kugelblitzes aus dem 19. Jahrhundert

Bis heute sind sich Experten über den Kugelblitz nicht völlig einig. Zumindest im Labor haben Physiker bereits kugelblitzähnliche Gebilde entstehen lassen (siehe Video). Wie genau Kugelblitze in der Natur entstehen, ist noch nicht geklärt. Laut Forschern ist zumindest ein Gewitter in der Umgebung für dieses Phänomen notwendig.

2. Wandernde Steine

Wandernde Steine
© Pirate Scott/ http://flickr.com/photos/29949904@N00/467447878 via Wikipedia

Lange Zeit wurde darüber gerätselt, aus welchem Grund sich bis zu 350 Kilogramm schwere Gesteinsbrocken auf der Racetrack Playa im Death-Valley-Nationalpark (siehe Karte) auf Wanderschaft begeben. Dabei hinterlassen die Felsbrocken bis zu rund 1.000 Meter lange Spuren im Sand.

Zur Ursache für dieses Phänomen kursieren unterschiedliche Theorien. Erst im Sommer 2014 haben Forscher des "Scripps Institution of Oceanography " in La Jolla (Kalifornien) das Mysterium um die wandernden Felsen geklärt: Laut jüngsten Untersuchungen soll die Bildung von millimeterdünnem Eis dazu beitragen, dass die dortigen teils starken Winde die großen Steine derart vorwärtsbewegen können.

3. Die "Blood Falls"

Sie blieben lange ein Mysterium: Die sogenannten "Blood Falls" (Blutfälle) am Taylor-Gletscher in der östlichen Antarktis verdanken ihren Namen dem Auslaufen einer mit Eisenoxid (Fe2O3) - verantwortlich für die rot-braune Färbung - angereicherten Salzwasserfahne.

Blood Falls
© Mike Martoccia/Wikipedia

Entdeckt wurden die Blutfälle im Jahr 1911 von dem australischen Geologen Griffith Taylor. Damals nahm man noch an, dass die Färbung von Rotalgen herrührt, ein Irrtum wie man heute weiß.

Neben dem Eisenoxid enthält der Ausfluss auch unterschiedliche Bakterien. Diese nutzen aus Mangel an Tageslicht den wenigen Kohlenstoff und vor allem Schwefel und Eisen, um zu überleben. Mittels der Elektronen aus dem Eisen und dem Enzym Adenosin-5'-Phosphosulfat-Reduktase wandeln die Bakterien Sulfat zu Sulfit um und gewinnen so die nötige Energie.

4. Vögel-Massensterben in Jatinga

In dem sonst beinahe idyllischen indischen Dorf Jatinga kommt es jedes Jahr zwischen September und November zu einem grausigen Schauspiel: Hunderte Vögel fliegen dann, sobald es Abend wird, mit voller Geschwindigkeit in Straßenlaternen oder beleuchtete Gebäude und sterben so massenweise. Die Tiere sollen vor allem von den Lichtern angezogen werden. Das berichten zumindest Augenzeugen vor Ort. Im Netz kursieren etliche Fotos mit den toten Vögeln.

Das Phänomen soll bereits 1957 vom britischen Naturforscher E. P. Gee erwähnt worden sein. Als mögliche Erklärung für das Verhalten der Vögel - ähnliche Vorfälle sind in Malaysia oder den Philippinen bekannt - wird heute angenommen, dass ihre Orientierung durch starke Winde und den in der Monsunzeit aufkommenden Nebel gestört wird, sie deshalb auf der Suche nach vermeintlichen Schutz auf Lichter zufliegen und dadurch oft zu Tode kommen.

5. Die Naga-Feuerbälle

Als Naga-Feuerbälle wird ein Phänomen bezeichnet, das in der Nähe des thailändisch-laotischen Grenzflusses Mekong auftritt. Über dem Mekong sind dann immer abends rötlich glühende Feuerbälle zu sehen. Gesichtet wurden die Leuchtbälle aber auch schon über Flussarmen in den Sümpfen der Provinz Nong Khai.

Das Phänomen tritt zumeist mit Ende der Monsunzeit - gleichzeitig endet die buddhistische Fastenzeit - im Oktober und bei Vollmond auf. Jüngsten Annahmen zufolge soll dieses Phänomen allerdings nur ein Fake sein, wie der TV-Sender "ITV" aufgedeckt haben will. Bei einem Festival, bei dem die Feuerbälle zu sehen gewesen sein sollen, hätten Soldaten Leuchtspurgeschosse in die Luft geschossen.

Die Feuerbälle sind aber ebenfalls von Wissenschaftlern untersucht worden. Das thailändische Wissenschaftsministerium hatte 2003 die Vermutung geäußert, dass es sich um aufsteigende Phosphin-Gase handeln könnte, die sich bei Kontakt mit Sauerstoff selbst entzünden.

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