Mirjam Weichselbraun über
Shitstorms und Familienleben

Mit Tom Walek plauderte die Moderatorin über Berufliches und Privates

Freitags wird getanzt - am Sonntag gewandert: Für die Sendung "Walek wandert" tauschte Moderatorin Mirjam Weichselbraun die Abendrobe gegen das Wanderoutfit. Gemeinsam mit Tom Walek war sie entlang des "Stadtwanderweg 5" unterwegs, die Route führte die beiden auf den 358 Meter hohen Bisamberg. Zu besprechen gab es unterwegs vieles.

von Wandern statt Tanzen - Mirjam Weichselbraun über
Shitstorms und Familienleben © Bild: Hitradio Ö3/Tom Walek

Thema waren unter anderem die beiden Shitstorms, die Mirjam Weichselbraun nach ihren Opernball-Moderationen in den letzten zwei Jahren erlebt hat: "Dieses Jahr hat mir das wirklich leidgetan. (…) Es ist ja nicht so, dass ich das nicht merke und ich werfe mir sowas auch selber vor, wenn ich da was vermassle", so Mirjam Weichselbraun über ihre Aussage, dass der Opernball vom Tod von Sabine Oberhauser "überstrahlt" werde, was eine Vielzahl an Reaktionen im Netz auslöste.

»Ich war schockiert, wie viel ungefilterter Hass in sozialen Netzwerken einfach losgelassen werden darf und jeder denkt sich, das ist so ein rechtsfreier Raum.«

Ganz anders sieht sie das beim Shitstorm vom Opernball 2016, wo ihr eine Bemerkung über Ursula Stenzels Werdegang während ihrer Moderation viele gehässige Kommentare eingebracht hat: "Da war ich viel mehr schockiert, wie viel ungefilterter Hass in sozialen Netzwerken einfach losgelassen werden darf und jeder denkt sich, das ist so ein rechtsfreier Raum." So etwas mache sie wütend und sie sei auch rechtlich gegen massive Drohungen der Poster vorgegangen: "Weil ich ein schlechtes Opfer bin. Ich wollte auch zeigen: Du darfst das nicht - du darfst nicht im Internet Menschen beschimpfen." Und weiter: "Ich glaube, dass so ein Sager in keiner Relation steht zu der Welle an Hass, die dann auf einen zurollt."

© Hitradio Ö3/Tom Walek Mirjam Weichselbraun beim Wandern mit Tom Walek
»Maja und ich können irgendwann Geheimnisse teilen, die der Papa nicht mitkriegt.«

Einblick in Mirjams Familienleben

Außerdem gab Mirjam Weichselbraun einen Einblick ins Familienleben. Sie wohnt gemeinsam mit Freund Ben Mawson und Tochter Maja in Islington. Maja wächst dort zweisprachig auf, mit ihrem Freund unterhält sich die Mama hingegen nur auf Englisch: "Ben kann die deutschen Wörter, die Maja auch kann, wie Schmetterling, Glitzer … und er kann 'wie komm ich am besten zum Bahnhof bitte' sagen. Ansonsten ist das Deutsch noch sehr überschaubar." Das hätte aber auch Vorteile: "Maja und ich können irgendwann Geheimnisse teilen, die der Papa nicht mitkriegt", lacht Weichselbraun. Über den "Brexit" meinte die Moderatorin mit Wahlheimat London: "Ich finde das ein Desaster (…) , auch meine Freunde dort sind schockiert. Aber jetzt schauen wir mal, wie sich das auswirkt. Ich kann das noch nicht so richtig einschätzen … Das ist eine der großen Fragen, was passiert mit Menschen aus anderen Ländern, die dort wohnen. Keine Ahnung wie das in zwei Jahren ausschaut, aber ich mache mir derzeit nicht so wahnsinnig viele Gedanken."

© Hitradio Ö3/Tom Walek
»Wenn er was nicht gut findet, dann sagt er es auch und er überlegt sich nicht, wie man da diplomatisch was verschönern kann. Ich bin ein großer Balázs-Fan.«

Seit 2005 moderiert sie Dancing-Stars, einen Tipp, wer die elfte Staffel gewinnt, wollte die Moderatorin noch nicht abgeben ("Ich habe mich bisher immer vertippt, weil sich immer die Underdogs nach vorne gespielt haben, ich würde mal auf jemanden tippen, den man jetzt noch gar nicht am Schirm hat."), aber sie zeigt sich als großer Balázs Ekker-Fan: "Wenn er was nicht gut findet, dann sagt er es auch und er überlegt sich nicht, wie man da diplomatisch was verschönern kann. Ich bin ein großer Balázs-Fan, ich finde das gut."

Und am Weg zum Wanderziel sprach die Moderatorin auch über persönliche Ziele und Träume: "Ich muss nicht immer vor der Kamera stehen, ich würde auch gerne mal eine Sendung kreieren, als Producerin oder Sendungsverantwortliche was machen. Ich träume auch immer davon, dass ich was schreibe, weil ich das gerne mache und da viele Ideen habe. Ich bin 35 und da kommt hoffentlich noch vieles auf mich zu, was mich fordert."