Gerhard Höllinger: "Mein Traum war schon immer ein Boot"

Gerhard Höllinger, Gründer und Geschäftsführer der IMS Höllinger GmbH, beantwortet den News.at-Fragebogen, der Einblick in das Leben der EntscheidungsträgerInnen und Persönlichkeiten des Landes geben soll.

von Gerhard Höllinger © Bild: IMS Höllinger GmbH

Was hat Sie zu dem gemacht, der/die Sie heute sind? Individuelle Erfahrungen, einschneidende Erlebnisse, prägende Menschen haben Einfluss auf unser Leben. Die Antwort dürfte demnach vielschichtig ausfallen.

News.at hat EntscheidungsträgerInnen und Persönlichkeiten des Landes gebeten, dieser Frage nachzugehen.

Gerhard Höllinger ist seit 1998 mit seinen Bio-Fruchtsäften erfolgreich. Bekannt geworden ist er mit seinem direkt gepressten, naturtrüben Apfelsaft aus steirischen Äpfeln, den er seinerzeit als Erster auf den Markt gebracht hat. Seitdem folgten zahlreiche weitere Produktinnovationen, wie beispielsweise der "Höllinger - Bio Shot Immun Plus" mit Ingwer und "Cell Care Plus" mit Johannisbeere-Aronia. Mittlerweile exportiert der begeisterte Sportler in 42 Länder weltweit.

Gerhard Höllinger
© IMS Höllinger GmbH CEO Gerhard Höllinger

1. Dieses Buch hat mich geprägt …
"The Big Five for Life - Was wirklich zählt im Leben"* von John Strelecky. Der Titel sagt bereits alles aus: Welche fünf Dinge will ich in meinem Leben tun, sehen oder erleben? Ich bin der Meinung, dass diese fünf Dinge das eigene Leben zum Erfolg machen.

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2. Diese Reise hat mich geprägt …
Mein Traum war schon immer, ein Boot mein Eigen zu nennen. 2009 war es dann tatsächlich so weit: Gemeinsam mit meiner Familie haben wir in Kroatien unseren ersten Segeltörn gemacht. Diese Reise war so einzigartig, ich denke sehr gerne daran zurück.

3. Das hat mir mein Elternhaus mitgegeben …
Meine Eltern haben mir beigebracht, immer höflich und fleißig zu sein. Von meiner Mutter kommt außerdem laufend der Ratschlag: Mach keine Schulden. Als Bankangestellte mit einem großem Sicherheitsbedürfnis fragt sie mich heute noch, ob ich eh keine Schulden aufnehme.

4. Diese Person hat mich inspiriert/inspiriert mich …
Der Brite Richard Branson - er ist nicht nur Geschäftsmann, sondern in seinem Innersten auch ein Abenteurer, der sich seine Träume erfüllt.

5. Die größte Leidenschaft meines Lebens …
Im Sommer das Meer und das Segeln, im Winter die Berge und das Skifahren. Da finde ich den optimalen Ausgleich zu meinem Berufsalltag.

Geld ist für mich ... ein Mittel, um seine Träume zu erfüllen.

Zeit bedeutet für mich ... sie optimal zu nutzen und sorgsam damit umzugehen.

Macht bedeutet für mich ... grundsätzlich nichts Gutes, aber jedenfalls auch eine große Verantwortung.

6. Die meiste Zeit verbringe ich mit …
Derzeit mit dem Thema Hausbau, dem Aussuchen von Waschbecken, Duschköpfen und Pflastersteinen. Da lerne ich momentan wahnsinnig viel Neues.

7. Diese Entscheidung hat die Weichen für meine berufliche Zukunft gestellt …
Vor sehr langer Zeit war ich auf das Thema EDV spezialisiert. Mein damaliger Chef war ein richtiger Marketer – von Kopf bis Fuß. Er hat mich damals so beeindruckt, dass ich mich auch unbedingt auf das Thema Marketing fokussieren wollte, also habe ich mich für den WU Universitätslehrgang für Marketing, Werbung und Verkauf angemeldet. Nach dem Abschluss des Lehrganges hatte ich das Gefühl, mit dem Wissen und dem dort angeeigneten „Werkzeugkoffer“ kann ich beruflich alles erreichen.

8. Aus diesem Fehler habe ich am meisten gelernt …
Bei einem Segeltörn mit Freunden in Kroatien haben wir – ohne den Wetterbericht zu checken – den Hafen verlassen. Während andere Boote bereits Schutz suchten, sind wir ausgefahren. Relativ rasch hatten wir mit einer Bora, einem sehr böigen Fallwind aus Ost-Nordost, zu kämpfen – und zwar sprichwörtlich. Die Kurzfassung: Beide Segel wurden zerrissen, die Leine des Bootes hatte sich im Steuer verfangen, das Boot war nicht mehr lenkbar und wir trieben auf eine Insel zu. Es war eine gefährliche Situation, aus der ich lernte: Ohne Wettercheck verlasse ich nicht den Hafen.

9. Daran habe ich gemerkt, dass ich meinen Platz in der Berufswelt gefunden habe …
Nach meinem Abschluss des Universitätslehrganges begann ich als Produktmanager in einer Molkerei. Dort war ich für die Produktentwicklung, den Verkauf, das Marketing und die Werbung verantwortlich. Die Aufgaben waren so vielfältig, ich war täglich für jede einzelne Herausforderung dankbar. Da hatte ich das erste Mal das Gefühl, beruflich angekommen zu sein.

10. Jungen Menschen, die UnternehmerIn werden möchten, gebe ich diese 3 Tipps mit …

  1. Wenn du ein Produkt auf den Markt bringen oder eine Dienstleistung anbieten möchtest, überlege ob es dieses Produkt oder diese Dienstleistung nicht schon irgendwo auf der Welt gibt.
  2. Wenn es das noch nicht gibt, überlege, ob es dafür einen Grund geben könnte. Wenn es keinen Grund gibt, starte los. Wenn es einen Grund gibt, überlege, ob dieser Grund Relevanz hat. Frage Experten, aber lass dir auch nicht gleich alles ausreden.
  3. Verlasse deine Komfortzone und gib nie auf.