Burgruine Dürnstein: Auf den Spuren von Richard Löwenherz

Einst wurde hier der englische König Richard Löwenherz gefangen gehalten. Heute ist die Burgruine Dürnstein ein beliebtes Ausflugsziel in der Wachau. Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut, bietet die historische Sehenswürdigkeit einen phantastischen Ausblick auf die Donau und die umliegende Landschaft.

von Der Ausblick von der Ruine Dürnstein erstreckt sich über die UNESCO-Kulturlandschaft Wachau. © Bild: IMAGO/Stefan Rotter

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Burgruine Dürnstein

Die Burgruine Dürnstein ist eine der wichtigsten Kulturgüter der Wachau. Um 1150 vom Ministerialengeschlecht der Kuenringer erbaut, erlangte die Felsenburg vor allem durch die Sage des Sängers Blondel Bekanntheit: Als Richard Löwenherz, der damalige König Englands, nach einem Kreuzzug die österreichische Fahne auf der Burg zerriss und dem österreichischen Herzog Leopold V. zu verstehen gab, dass er seine Kriegsbeute nicht mit ihm teilen wollte, nahm man ihn kurzerhand gefangen und sperrte ihn ein.

Ein treuer Minnesänger des englischen Adelshauses zog derweil von Burg zu Burg, um Richard Löwenherz zu finden. In der Hoffnung, vom verschollenen König gehört zu werden und infolge dessen Antwort von ihm zu bekommen, gab er seine Lieder zum Besten. Der Plan ging - laut Sage - auf und der König wurde gegen eine Lösegeldzahlung auf freien Fuß gesetzt. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges eroberten die Schweden das Gebiet rund um die Burg. Im Jahre 1645 sprengten die schwedischen Eroberer Teile des Gebäudes. Seitdem ist die Anlage nicht mehr bewohnt.

Neben der sagenumwobenen Geschichte besticht die Burgruine Dürnstein vor allem mit ihrem Ausblick. Die alten Gemäuer thronen auf einem Felsplateau, von dem aus man den Blick über die Burgen und Stifte der zum UNESCO-Welterbe ernannten Kulturlandschaft Wachau schweifen lassen kann.

Highlights der Burgruine Dürnstein

Zu den Highlights der auf rund 300 Höhenmetern gelegenen Ruine zählen die Aussichtspunkte auf dem Gelände. Von ihnen aus kann man die für die Wachau typischen Hügellandschaften aus verschiedensten Perspektiven betrachten. Ein wahrer Augenschmaus ist der Ausblick auf die sich durch das Tal windende Donau. Direkt an der Burgruine vorbei verläuft der aus 14 Etappen bestehende Welterbesteig Wachau. Entlang des kurzen Aufstiegs zur Ruine sind Informationstafeln angebracht. Sie verraten mehr über die Geschichte der einstigen Burg. Die Kombination aus Geschichte und Natur macht die Burgruine Dürnstein sowohl bei Kulturinteressierten als auch bei Naturliebhabern zu einem beliebten Ausflugsziel Niederösterreichs.

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Lage der Burgruine Dürnstein

Als Teil der Stadtgemeinde Dürnstein gehört die Burgruine Dürnstein zur Urlaubsregion Wachau im Herzen Niederösterreichs. Neben der Burgruine beheimatet der Ort eine Reihe weiterer historischer Gebäude. Dank des Standorts zwischen den beiden Wachau-Städten Melk und Krems finden Besucher:innen eine Vielzahl an Ausflugszielen in der näheren Umgebung.

Hierzu zählen unter anderem die Burgruine Aggstein, das Stift Göttweig und das barockeStift Melk. Zudem bietet die Region ein gut erschlossenes Wanderwegnetzwerk, direkten Anschluss an den Donau-Radweg und zahlreiche Weingüter. Ebenso beliebt sind hier Schiffsrundfahrten auf der Donau, zum Beispiel von Melk nach Krems.

Anfahrt

Bei der Anreise aus Wien nimmt man die Autobahn A2 bis zur Ausfahrt Knoten Stockerau. Von dort folgt man der Stockerauer Schnellstraße S5 und nachfolgend der Donau Straße B3 bis zum Ortskern von Dürnstein. Die Entfernung ab Wien beträgt etwa 85 Kilometer bei einer Fahrtzeit von rund einer Stunde. Aus Linz kommend folgt man der Westautobahn A1 bis zur Ausfahrt Melk und fährt von dort auf der Donau Straße B3a/B3 bis nach Dürnstein. Für die circa 131 Kilometer lange Strecke benötigt man rund 1,5 Stunden.

Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln lässt sich die Burgruine Dürnstein erreichen. Ab Wien verkehrt je nach Tageszeit mindestens ein Zug pro Stunde mit Halt in Krems oder Melk. Sowohl ab Krems als auch ab Melk fahren regelmäßig Busse nach Dürnstein. Die Reisezeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ab Wien beträgt durchschnittlich zwei Stunden bei einem Preis von 21 Euro pro Strecke. Ab Linz, Graz oder Innsbruck lässt sich Dürnstein ebenso mit dem Zug/Bus erreichen. Alle Abfahrtszeiten und die aktuellen Preise findet man direkt bei der ÖBB.

Gut zu wissen: Die Burgruine selbst lässt sich nur auf dem Fußweg erreichen. Vom Ortskern Dürnstein aus verlaufen zwei Wanderwege hinauf zur Ruine. Die fußläufige Entfernung beträgt circa 600 Meter.

Parkmöglichkeiten

Da Besucher:innen die Burgruine Dürnstein nicht mit dem Auto anfahren können, gibt es direkt am Gelände keine Parkplätze. In und um Dürnstein herum steht aber eine Vielzahl an Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Die Parkplätze P1 bis P8 liegen rund um das Ortsgebiet verteilt und sind dank mehrerer Wegweiser gut ausgeschildert. Ein Großteil der Parkplätze ist mit sechs Euro pro Tag gebührenpflichtig. Im Altstadtbereich von Dürnstein ist Parken verboten beziehungsweise nur mit Anwohnerplakette erlaubt.

Einkehrmöglichkeiten

An der Ruine selbst gibt es keinerlei Einkehrmöglichkeiten. Aus diesem Grund wird Besuchern und Besucherinnen das Mitbringen von Proviant empfohlen. Allerdings finden Gäste im Zentrum von Dürnstein ein breites kulinarisches Angebot. Die Einkehrmöglichkeiten in und um Dürnstein reichen vom einfachen Imbissstand über einige Heurige bis hin zur Spitzengastronomie. Zu den besten Adressen im Ort zählen das Restaurant Schloss Dürnstein sowie das Restaurant Richard Löwenherz. Eine noch größere Auswahl an Gaststätten findet man im knapp acht Kilometer entfernten Krems.

Erfahrungsberichte

Besucher:innen der Burgruine Dürnstein loben vor allem den spektakulären Blick auf die umliegende Donaulandschaft. In den Bewertungen ebenso hervorgehoben werden das historische Ambiente und die Infotafeln entlang des Wanderpfades. Auch das kulinarische Angebot im Ort und die zahlreichen Ausflugsziele in der näheren Umgebung werden positiv bewertet. Einer der wenigen Kritikpunkte ist der kurze, aber relativ steile Aufstieg zur Burgruine. Mit dem Rollstuhl oder Kinderwagen ist der Weg nur bedingt befahrbar.

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