Was einen als
Buben-Mama erwartet

Was auf Mütter mit Söhnen zukommt, worauf man sich freuen kann - und was man besser lassen sollte

Ein Sohn im Anmarsch? Trotz aller Gender-Aufgeklärtheit sehen werdende Eltern ihre Zukunft wohl anders, als wenn der Arzt gerade ein Mädchen angekündigt hätte. Doch wie ist das Leben als Buben-Mama, was erwartet einen? Sind Jungs wirklich eine „besondere Spezies“? Worauf darf man sich freuen und was sollte man besser unterlassen? Die dreifache Buben-Mama Heidemarie Brosche gibt in ihrem Buch „Jungs-Mamas“ - auch mit Augenzwinkern - Antworten.

von Mutter Sohn © Bild: Shutterstock

Das Leben als Buben-Mama

Viele Mütter gestehen, „am wichtigsten sei zwar, das Kind sei gesund, aber, ganz ehrlich gesagt, würden sie sich schon ein bisschen mehr über ein Mädchen freuen“, beginnt die Dreifach-Jungs-Mutter und Buchautorin sowie erfahrene Pädagogin Heidemarie Brosche ihr Buch und schreibt damit wohl etwas auf, das in der Realität so ist – wenn es auch nicht gerne zugegeben wird. Doch warum? Wie ist denn das Leben als Mama eines Buben?

Die Verbindung zwischen Mutter und Sohn sei stark, „zunächst durch die Nabelschnur, aber auch danach“, schreibt Brosche. Nach der „nachgeburtlichen Symbiose mit der Mutter“ löse sich der Sohn genauso, wie die Tochter es tue und finde sein erstes gegengeschlechtliches Liebesobjekt – im Gegensatz zu einer Tochter – in der Mutter wieder. Dann folge ein „beständiger Prozess der Annäherung und Entfernung“. Und das bleibe, so Brosche, auch so für den Rest des Lebens.

Brosche nimmt auch Bezug auf die Ärztin und Familienberaterin, Martina Wirtz, die in einem Artikel schrieb: „Studien haben gezeigt, dass die Bindung zwischen Mutter und Sohn besonders eng ist.“ Demnach würden Söhne länger gestillt, länger gefüttert und mehr bekuschelt. Es sei allerdings wichtig, auch den Buben Freiheit zu lassen und „sie weder als Partnerersatz, noch als ewig kleine Kinder zu sehen.“

Sind Buben eine besondere Spezies?

Viel wird darüber diskutiert, analysiert und studiert: Sind Buben – bis auf ihre Geschlechtermerkmale – anders als Mädchen oder werden sie nur so erzogen? Brosche beschreibt hier vor allem das Testosteron. Dieses sei „für vieles im Leben kleiner und großer Jungs verantwortlich – auch für die Freude an Aktivität und Wettbewerb“, so Brosche. Außerdem sei es auch für die Unterschiede in der Nutzung und Verbindung der beiden Gehirnhälften verantwortlich. Diese „Besonderheit der Jungs-Hirne“ seien wiederum für die Faszination und Begeisterung für Spannung, Herausforderung, Aktivität und Statuskämpfe – sowie Medienspiele – verantwortlich.

In Bezug auf das Thema „Gefühle zeigen“ erklärt Brosche, dass kleine Buben und Mädchen bis zum Alter von fünf Jahren gleich viel weinen – dann setze die Erziehung ein, in der meist suggeriert wird, dass „Angst zwar okay sei, aber dass sie ihre Gefühle besser nicht zeigen sollten.“

Was kommt auf Buben-Mamas zu?

Mütter, die keine Tochter im Haus hätten, seien „dem geballten Männlichen komplett ausgesetzt, ohne (weibliches) Pendant und Pardon“, schreibt Brosche mit einem Smiley versehen.

„Vor allem wenn beide aufdrehen, wie verrückt wild durch die Wohnung rennen, sich mit unschönen Worten beschimpfen und zu kämpfen beginnen, dann kann es schon mal vorkommen, dass ich mir kurz vorstelle, wie es mit einem Mädchen wäre“, beschreibt eine Mutter zweier Söhne ihr Leben in dem Buch und bringt damit wohl viele Buben-Mütter zum bestätigenden Nicken.

»Wenn man sie zu lange zum Stillsitzen verdammt, überkommt einen das Gefühl von nicht artgerechter Haltung.«

„Jungs bewegen sich in der Regel häufiger und lieber als Mädchen. Das wird jeder bestätigen, der von Berufs wegen mit kleinen oder größeren Kindern zu tun hat“, schreibt Brosche und weiter: „Wenn man sie zu lange zum Stillsitzen verdammt, überkommt einen das Gefühl von nicht artgerechter Haltung.“ Durch diesen Bewegungsdrang sei eben auch naturgemäß die Gefahr für Verletzungen dementsprechend höher. „Ja, Krach! Bumm! Boing! Peng! – das sind schon Ausdrücke, die zu Jungs passen“, so die Autorin und Mutter.

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Die Wildheit ihrer Söhne an sich zu akzeptieren, habe die Autorin nicht gefordert, an ihre Grenzen brachte sie jedoch etwa die Tatsache, dass es nicht immer so leicht anzusehen war, „wie Mobiliar, Blumen und Söhneknochen immer wieder aufs Neue in einen bedrohlichen Gefährdungszustand geraten.“

Etwas, auf das sich Jungs-Mütter auf jeden Fall gewöhnen müssten sei, „der Griff“, schreibt Brosche in Anlehnung an Rita Templeton. Es sei einfach eine Tatsache, dass „Jungs deutlich öfter an ihr Geschlechtsteil greifen als Mädchen.“

»Nicht alle, aber die meisten Jungs lieben es zu ‚kämpfen«

Das Thema Kämpfe und Waffen

„Nicht alle, aber die meisten Jungs lieben es zu ‚kämpfen‘“, fallt Brosche das von ihr durch lebendige Beispiele mit ihren drei – allen sehr kampfbegeisterten Kindern – zusammen. Auch wenn ihr selbst das Thema vollkommen fremd gewesen sei, habe sie sich „aus Mutterliebe“ sogar an den Spielen beteiligt und aus ihren Söhnen seien eben auch keine Gewalttäter geworden, reüssiert die Autorin und findet: „Die Freude am Kämpfen durch Verbot oder pädagogische Bemühungen zu unterdrücken, ist nicht zielführend“, denn „irgendwo und irgendwie bricht sie sich ja doch Bahn.“

Was Buben-Mamas nicht tun sollten

  • Werten, vergleichen, Lager bilden
  • Festhalten statt loslassen
  • Die Mutterrolle schädlich ausüben
  • Den Vater gegenüber den Söhnen schlechtmachen
  • Das Männliche „an sich“ gegenüber den Söhnen schlechtmachen
  • Sich der Männergesellschaft anbiedern
  • Die Söhne als Partnerersatz ansehen

Große Pluspunkte des Lebens als Bubenmama

  • Es sind immer Spielkameraden zu Hause (bei mehreren Söhnen)
  • Keine weiblichen Zickenkriege
  • Keine Kosmetikexzesse
  • Kein stundenlanges Shoppen
  • Kaum Streit ums Fernsehprogramm unter den Kids
  • Kleidung kann weitergegeben werden
  • Besseres Verständnis für das männliche Geschlecht

Weiterführende Info

Die Autorin

Heidemarie Brosche, geboren 1955, ist Mittelschullehrerin in Augsburg und erfolgreiche Autorin von Kinder-, Jugend- und Sachbüchern. Sie ist Mutter von drei Söhnen und lebt mit ihrer Familie in Friedberg/Bayern.

Das Buch

»Oh je, noch ein Junge!« Das hörte Heidemarie Brosche nicht nur einmal, als sie ihren dritten Sohn erwartete. Mitleidige Blicke hatte sie bis dahin schon einige Male erhalten. Die Mittelschullehrerin musste schnell zugeben: Auch die gelassenste Jungs-Mutter kann nicht abstreiten, dass es etwas Besonderes ist, nur Söhne zu haben. In ihrem neuen Buch zeigt die erfahrene Pädagogin, was auf Jungs-Mamas zukommt, was sie besser nicht tun sollten, welche Rolle der Vater dabei spielt und was die großen Pluspunkte des Lebens als Jungs-Mama sind.

Das Buch können Sie hier bestellen.*

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