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Grundsätzlich hat sich demnach die Stimmung in den heimischen Industriebetrieben verschlechtert - aufgrund der rückläufigen Aufträge aus dem Ausland und der Verunsicherung durch die US-Zollpolitik mit einem bisher fehlenden Abkommen der EU mit den USA. Zwischenzeitlich haben immerhin die Beruhigung der Inflation und die Lockerung der Geldpolitik durch die EZB trotz der geopolitischen Herausforderungen und Verunsicherungen zu einer Stabilisierung der Konjunkturlage in Österreich geführt, halten die Bank-Austria-Ökonomen fest.
Die Rezession ende, Wachstumssignale fehlten allerdings. Eine wachsende Inlandsnachfrage im zweiten Halbjahr sollte Impulse bringen und die Stagnation könnte beendet werden. Ein kräftiger Aufwärtstrend zeichne sich jedoch angesichts der bestehenden Herausforderungen nicht ab.
Eine maßgebliche Unterstützung der heimischen Wirtschaft durch die Auslandsnachfrage könne aber nicht erwartet werden. Dem stehe einerseits eine gesunkene preisliche Wettbewerbsfähigkeit und andererseits eine protektionistische Handelspolitik ausgehend von den USA im Wege. "Die jüngste Ankündigung eines Zolltarifs von 30 Prozent auf alle US-Importe aus der EU und damit auch aus Österreich würde die österreichische Wirtschaftsleistung voraussichtlich um 0,4 Prozentpunkte belasten und rund 15.000 Arbeitsplätze kosten", schätzt Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.
Der Konjunkturindikator sank im Juni gegenüber Mai minimal auf minus 2,1 Punkte. Dieser Wert unter der Wachstumsschwelle war immerhin der zweitbeste nach Mai. Wachstum signalisierte dieses Barometer zuletzt gegen Jahresmitte 2022.