News Logo
ABO

KSV: Managementfehler häufigste Insolvenzursache

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
2 min
++ ARCHIVBILD ++ Operative Fehler sind oft Auslöser einer Pleite
©APA, dpa, Martin Schutt
Fehler bei der Unternehmensführung - seien es strategische Fehlentscheidungen, Finanzierungsschwächen, Liquiditätsprobleme oder Schwierigkeiten beim Absatz - zählen zu den häufigsten Ursachen, warum ein Unternehmen insolvent wird. Knapp zwei Drittel aller Firmenpleiten seien 2024 auf operative oder strategische Ursachen sowie persönliches Verschulden zurückzuführen, geht aus einer Analyse des Gläubigerschutzverbandes KSV1870 hervor.

von

"Das Anforderungsprofil an das Top-Management ist in Zeiten multipler Krisen ohne Zweifel hoch und dem konnten viele nicht entsprechen", sagte Karl-Heinz Götze, Leiter Insolvenzen beim Kreditschutzverband von 1870. 42,3 Prozent der 4.000 aus dem Vorjahr untersuchten Insolvenzen hatten demnach operative Ursachen. Dazu zählten unter anderem Probleme bei der Finanzierung oder bei der Liquidität, Fehler beim Controlling oder der Personalauswahl sowie Schwächen beim Absatz oder der Kostenstruktur. Im Vergleich zum Jahr davor haben diese Insolvenzursachen laut KSV1870 zugenommen - 2023 waren 37,1 Prozent der Pleiten auf diese Gründe zurückzuführen.

Auch strategische Gründe werden häufiger zur Insolvenzursache. 2024 passierten 11,5 Prozent der Insolvenzen infolge von Strategieproblemen wie eine zu starke Expansion, eine zu langsame Reaktion auf Marktveränderungen oder Streitigkeiten zwischen den Gesellschaftern. 2023 waren es noch 9,6 Prozent. Persönliches Verschulden wurde in 10 Prozent der Pleiten als Grund angeführt, nach 11,1 Prozent im Jahr zuvor.

Gründungsfehler waren im Vorjahr bei jeder fünften Insolvenz der Auslöser der Pleite. "Um als Unternehmer erfolgreich zu sein, benötigt es nicht nur entsprechendes Fachwissen hinsichtlich der Unternehmensgründung und -führung, sondern auch detaillierte Expertise über die jeweilige Branche. Beides ist in der Praxis, neben der monetären Grundausstattung, häufig nicht immer ausreichend vorhanden", so Götze.

Unbeherrschbare Umstände - dazu zählen Naturkatastrophen, Pandemien, Krankheit oder Kriege - waren im Vorjahr nur noch in 11,2 Prozent der Fälle Insolvenzursache, nach 19 Prozent im Jahr 2023. Externe Ursachen wie Änderungen im Zinsniveau oder rechtliche Änderungen verursachten 5,0 Prozent der Insolvenzen (2023: 2,7 Prozent).

ARCHIV - 02.03.2021, Thüringen, Erfurt: «Wir schliessen. Alles muss raus» steht auf dem Banner in der Tür eines Geschäfts. (zu dpa: «Pleitewelle deutscher Firmen dauert an») Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER