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Umfrage: Nur Hälfte der Unternehmen erwartet heuer Gewinn

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Rund ein Viertel der Firmen schreibt "schwarze Null"
©APA, THEMENBILD, ROLAND SCHLAGER
54 Prozent der Unternehmen erwarten laut einer aktuellen KSV-Umfrage im laufenden Geschäftsjahr einen Gewinn. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 bezeichneten sich noch 65 Prozent der befragten Firmen in Österreich als profitabel. 25 Prozent der Betriebe rechnen heuer mit einer "schwarzen Null" und elf Prozent erwarten einen Verlust am Jahresende. Bei 10 Prozent ist die Ertragslage noch unklar.

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"Insbesondere jene Unternehmen, die mit Ach und Krach die 'schwarze Null' schaffen, bereiten uns große Sorgen", sagte der Chef des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV1870), Ricardo-José Vybiral, am Mittwoch bei der Präsentation des "Austrian-Business-Check" in Wien. Für die Umfrage werden im Auftrag des KSV zweimal jährlich rund 1.200 Unternehmen vom Meinungsforscher Marketagent befragt.

Bei Unternehmen, die weder Verlust noch Gewinn erzielen, ist laut den Kreditschützern der "finanzielle Spielraum ausgeschöpft". "So könnten etwa zusätzliche Preissteigerungen, steigende Personalkosten oder vermehrte Zahlungsausfälle dazu führen, dass in diesen Betrieben der letzte Vorhang fällt", warnte der KSV-Chef. Unternehmen mit einer "schwarzen Null" gebe es besonders oft im Bereich "Herstellung von Waren" (36 Prozent), im Handel (31 Prozent) und in der Bauwirtschaft (30 Prozent).

Bei der Geschäftslage der Betriebe gibt es laut KSV-Umfrage nach rund drei Jahren "kontinuierlicher Talfahrt" eine erste kleine Aufwärtsbewegung. 47 Prozent der Unternehmen bewerteten ihre eigene Geschäftslage mit "sehr gut" oder "gut". Im Frühjahr waren es nur 43 Prozent. "Der freie Fall wurde gestoppt", kommentierte der KSV-Chef die aktuellen Umfragewerte. Es gebe nun "ein zartes Pflänzlein einer positiven Stimmung". Ziel müsse ein Wert von über 60 Prozent sein, so Vybiral. Im Jahr 2021 waren es 65 Prozent.

Gute Nachrichten gibt es zur Zahlungsmoral der Österreicherinnen und Österreicher: Trotz Wirtschaftsabschwungs und Stagnation der Wirtschaft blieb das Zahlungsverhalten in Österreich laut KSV "mehrheitlich auf gutem Niveau". Quer über alle Kundengruppen würden 73 Prozent der Unternehmen von einem unverändert guten oder sogar verbesserten Zahlungsverhalten berichten, geht aus der Umfrage hervor. Nur 17 Prozent bzw. jede sechste Rechnung werde zu spät bezahlt. Dies entspricht dem Vorjahreswert.

Privatkunden zahlen nach KSV-Angaben ihre Rechnungen im Durchschnitt innerhalb von 15 Tagen und Firmenkunden innerhalb von 25 Tagen. Gemeinden begleichen ihre Rechnungen innerhalb von 26 Tagen. Das gesetzliche Zahlungsziel von 30 Tagen überschreiten die Bundesländer mit 31 Tagen und der Bund mit 36 Tagen. Wenn Bund und Länder in weniger als 30 Tagen bezahlten, dann würde "viel Liquidität an die Unternehmen zurückgespielt", so der CEO der KSV1870 Holding. Dies wäre "ein wichtiger Schritt, um Vertrauen zu schaffen".

Für 2026 gibt es noch einige Fragezeichen: 32 Prozent der befragten Unternehmen befürchten eine Verschlechterung der derzeitigen Zahlungsmoral. Insbesondere der Handel, Warenhersteller/Industrie und Bauwirtschaft zeigen sich laut KSV-Umfrage pessimistisch. "Dass ausgerechnet jene Branchen, die für die Wertschöpfung im Land eine wesentliche Rolle spielen, in puncto Zahlungsverhalten eher skeptisch in die Zukunft blicken, ist besorgniserregend", so der Geschäftsführer der KSV1870 Forderungsmanagement GmbH, Walter Koch.

THEMENBILD - ZU APA0026 VOM 11.12.2015 - Geldscheine werden in eine Registrierkasse gelegt. Eine Registrierkassenpflicht für Bargeldgeschäfte tritt 2016 in Kraft. (ARCHIVBILD VOM 13.3.2015)

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