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Österreichs Wirtschaft schrumpfte 2024 weniger stark als befürchtet – Staatsverschuldung steigt weiter

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Finanzminister Markus Marterbauer

©Bild: Matt Observe

Statistik Austria hat die BIP-Zahlen für 2023 und 2024 nach oben revidiert. Demnach fiel die Rezession schwächer aus als zuletzt angenommen. Für die erste Jahreshälfte 2025 weist die Behörde sogar ein leichtes Wachstum aus. Gleichzeitig stieg die Staatsverschuldung auf über 412 Milliarden Euro.

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Österreichs Wirtschaft ist in den vergangenen Jahren weniger stark zurückgegangen als bisher angenommen. Laut den am Dienstag veröffentlichten Daten der Statistik Austria sank das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2024 um 0,7 Prozent, anstelle des zuletzt ausgewiesenen Rückgangs von 1,0 Prozent. Auch für 2023 wurden die Zahlen nach oben korrigiert – von minus 1,0 Prozent auf minus 0,8 Prozent.

Für 2024 handelt es sich bereits um die zweite Revision nach oben. Anfang März war die Bundesanstalt noch von einem Minus von 1,2 Prozent ausgegangen. An der grundsätzlichen Lage ändert sich jedoch wenig: Österreich befindet sich weiterhin in der längsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. Für 2025 erwarten Wirtschaftsforscher kaum bis kein Wachstum.

Erste Jahreshälfte 2025 leicht positiv

Neben den Jahreswerten wurden auch die Daten für die ersten beiden Quartale 2025 angepasst. Im ersten Quartal stieg das BIP laut Statistik Austria um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zuvor war von einem Minus von 0,5 Prozent ausgegangen worden. Für das zweite Quartal weist die Behörde ein Plus von 0,3 Prozent aus, anstelle des bislang angenommenen Rückgangs um 0,1 Prozent.

Die nun vorliegenden Detaildaten zeigen, dass der Rückgang der Wirtschaftsleistung 2024 vor allem auf die Warenproduktion zurückzuführen ist. Besonders exportorientierte Branchen sowie Hersteller von Investitionsgütern verzeichneten deutliche Einbußen, insbesondere der Fahrzeugbau.

Staatsverschuldung gestiegen

Parallel zur BIP-Revision legte Statistik Austria auch Zahlen zur öffentlichen Verschuldung vor. Demnach belief sich der Schuldenstand Ende Juni 2025 auf 412,3 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg um 17,5 Milliarden Euro gegenüber Ende 2024. Die Schuldenquote lag damit bei 82,3 Prozent des BIP, nach 79,9 Prozent Ende des Vorjahres.

Das öffentliche Defizit betrug im ersten Halbjahr 13,3 Milliarden Euro beziehungsweise 5,3 Prozent des BIP. Die Staatseinnahmen stiegen zwar um 3,2 Prozent auf 123,4 Milliarden Euro, die Ausgaben erhöhten sich jedoch um 4,1 Prozent auf 136,7 Milliarden Euro. Verantwortlich dafür waren laut Statistik Austria insbesondere höhere Ausgaben für Sozialleistungen sowie gestiegene Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst.

Mit 17,2 Milliarden Euro entfiel der größte Teil des Schuldenanstiegs auf den Bund. Der Bund nahm neue Verbindlichkeiten sowohl zur Deckung des laufenden Defizits als auch zur Sicherstellung zusätzlicher Liquidität auf. Im Landes- und Gemeindesektor stiegen die Verbindlichkeiten ebenfalls spürbar an.

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